Vorlesungsverzeichnis - SoSe 2024
K07.1 Psychologische Grundlagen (SoSe 2024) 6 Veranstaltungen
Nr. Titel Zeit/Ort Lehrende
BA KP Hi/K07.1/2a Entwicklungspsychologische Grundlagen @ Veranstaltungsdetails
Die Entwicklungspsychologie befasst sich mit den Veränderungen, die üblicherweise mit dem fortschreitenden Lebensalter von Menschen auftreten. Zunächst werden wir uns im Seminar mit der Frage beschäftigen, wodurch diese Veränderungen erklärt werden können und welchen Einfluss dabei die Umwelt hat. Für jede Lebensphase lassen sich typische Entwicklungsaufgaben benennen. In der Veranstaltung werden wir uns mit den Entwicklungsaufgaben der frühen Lebensphasen (Säuglingsalter, Kleinkindalter und Kindheit) beschäftigen und gemeinsam erarbeiten, welche Faktoren die Bewältigung dieser Aufgaben fördern oder hemmen. Anschließend werfen wir einen intensiveren Blick auf ausgewählte Entwicklungsbereiche. So werden wir uns mit der Entwicklung von Bindung und der Entwicklung des Denkens beschäftigen. Nach der theoretischen Auseinandersetzung mit den benannten Themen werden aus den entwicklungspsychologischen Erkenntnissen jeweils Schlussfolgerungen für die Praxis der Arbeit mit Kindern und ihren Eltern gezogen, wobei der Reflexion der pädagogischen Haltung ein besonderer Stellenwert eingeräumt wird.

In diesem Seminar werden Präsenzsitzungen mit E-Learning-Aufgaben über Courseware kombiniert. Der überwiegende Teil des Seminars findet in Präsenz statt. Die Arbeitsform wechselt in der Präsenzlehre zwischen Präsentation und Gespräch im Plenum sowie Übungen in Kleingruppen. Die E-Learning-Aufgaben bestehen im Lesen von Texten und dem Anschauen von kleineren Filmen und vertonten Powerpoint-Vorträgen, die jeweils mit Reflexionsaufgaben verbunden sind. Aus dem Ablaufplan der Veranstaltung können Sie erkennen, welche Themen für welche Sitzung geplant sind und an welchen Tagen es eine Abweichung vom üblichen Präsenzformat gibt.
Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: HIG_111 Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Prof. Dr. Anna Wittmann
BA S Hi/S07/1a Psychologische Grundbegriffe - Einführung in die Psychologie A@ Veranstaltungsdetails
Die Psychologie als Wissenschaft beschäftigt sich mit dem menschlichen Erleben und Verhalten.
In dieser Einführungsveranstaltung befassen wir uns mit grundlegenden psychischen Prozessen wie Wahrnehmung, Denken, Intelligenz, Gedächtnis, Emotion und Motivation.
Dabei lernen wir Theorien und Modelle zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage menschlichen Erlebens und Verhaltens kennen und versuchen, daraus Implikationen für die praktische Arbeit abzuleiten.

Themen:

• Was ist Psychologie? Welche Teildisziplinen des Fachs gibt es? Was sind die Arbeitsfelder der Psychologie? Was sind mögliche Bezüge zur Praxis?

• Wahrnehmung: Liefert die Sinneswahrnehmung (u.a. Sehen, Hören, Fühlen) ein exaktes, objektives Abbild des Geschehens in unserer Umwelt? Nein - Wahrnehmung ist selektiv und manchmal auch fehlerhaft, d.h. Wahrnehmung ist der Umgang mit widersprüchlichen und unvollständigen Informationen. Wahrgenommenes wird anhand unserer bisherigen Erfahrungen identifiziert und interpretiert. Es kommt zu Wahrnehmungsfehlern und Fehlinterpretationen.

• Denken: Beim Denken werden mehrere Varianten unterschieden. Eine ist das konvergente Denken, wo es i.d.R. darum geht, eine richtige Lösung zu finden. Beim divergenten Denken sollen mehrere Lösungsansätze gefunden werden. Urteilen ist ein Prozess, bei dem Meinungen gebildet, Schlussfolgerungen gezogen sowie Ereignisse und Menschen kritisch bewertet werden. Entscheiden ist das Wählen zwischen mindestens zwei Optionen.

• Intelligenz: Die Intelligenz ist der Begriff und das Maß für kognitive Leistungsfähigkeit. Sie wird mit Intelligenztests gemessen und durch den Intelligenzquotienten (IQ) ausgedrückt. Neuere Forschungsansätze befassen sich auch mit der Emotionalen Intelligenz.

• Gedächtnis: „Das Gedächtnis ist unsere zentrale Informationseinheit, die an allen Prozessen der Informationsverarbeitung beteiligt ist" (Bak, 2020, Allgemeine Psychologie I, S. 86). Es besteht aus drei Teilbereichen: sensorisches Gedächtnis, Arbeits- und Langzeitgedächtnis.

• Emotionen: Eine Emotion ist eine Reaktion des gesamten Organismus, sie beinhaltet physiologische Erregung (z.B. Herzrasen und Schweißausbrüche), Ausdrucksverhalten (z.B. in Gestik und Mimik) sowie bewusste Erfahrung (Gedanken und Gefühle wie Freude, Angst etc.). Wir fragen unter anderem, welche kultur- und geschlechtsspezifischen Unterschiede es bei Emotionsausdruck und -regulation gibt, und gehen anschließend auf ausgewählte positive (z.B. Freude) bzw. negative Emotionen (z.B. Angst) ein.

• Motivation: Unter Motivation verstehen wir Prozesse, die für die Ausrichtung, Ausdauer und Intensität unseres Verhaltens sorgen. Im Fokus stehen hier vor allem die drei Varianten Anschluss-, Leistungs- und Machtmotivation. Eine weitere wichtige Unterscheidung: intrinsische vs. extrinsische Motivation. Das sog. Flow-Erleben kann als Variante der intrinsischen Motivation angesehen werden.

• Verhalten und Handeln: Nach dem „Rubikonmodell“ von Heckhausen reicht Motivation allein nicht aus, da sie der Auswahl von Handlungsalternativen dient, jedoch noch nicht zu deren Realisierung führt. Dazu benötigen wir Volition („Wille“) und Handlungskontrolle. Diese bezeichnen die Prozesse, die der Zielrealisierung dienen, wobei noch einmal zwischen Planen und Handeln unterschieden wird.
Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: HIB_204 Seminarraum mit Beamer und PC, HIB_217 Hörsaal mit Beamer, (Querwoche)
Dr. Siegmar Henkes
BA S Hi/S07/1b Psychologische Grundbegriffe - Einführung in die Psychologie B@ Veranstaltungsdetails
Die Psychologie als Wissenschaft beschäftigt sich mit dem menschlichen Erleben und Verhalten.
In dieser Einführungsveranstaltung befassen wir uns mit grundlegenden psychischen Prozessen wie Wahrnehmung, Denken, Intelligenz, Gedächtnis, Emotion und Motivation.
Dabei lernen wir Theorien und Modelle zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage menschlichen Erlebens und Verhaltens kennen und versuchen, daraus Implikationen für die praktische Arbeit abzuleiten.

Themen:

• Was ist Psychologie? Welche Teildisziplinen des Fachs gibt es? Was sind die Arbeitsfelder der Psychologie? Was sind mögliche Bezüge zur Praxis?

• Wahrnehmung: Liefert die Sinneswahrnehmung (u.a. Sehen, Hören, Fühlen) ein exaktes, objektives Abbild des Geschehens in unserer Umwelt? Nein - Wahrnehmung ist selektiv und manchmal auch fehlerhaft, d.h. Wahrnehmung ist der Umgang mit widersprüchlichen und unvollständigen Informationen. Wahrgenommenes wird anhand unserer bisherigen Erfahrungen identifiziert und interpretiert. Es kommt zu Wahrnehmungsfehlern und Fehlinterpretationen.

• Denken: Beim Denken werden mehrere Varianten unterschieden. Eine ist das konvergente Denken, wo es i.d.R. darum geht, eine richtige Lösung zu finden. Beim divergenten Denken sollen mehrere Lösungsansätze gefunden werden. Urteilen ist ein Prozess, bei dem Meinungen gebildet, Schlussfolgerungen gezogen sowie Ereignisse und Menschen kritisch bewertet werden. Entscheiden ist das Wählen zwischen mindestens zwei Optionen.

• Intelligenz: Die Intelligenz ist der Begriff und das Maß für kognitive Leistungsfähigkeit. Sie wird mit Intelligenztests gemessen und durch den Intelligenzquotienten (IQ) ausgedrückt. Neuere Forschungsansätze befassen sich auch mit der Emotionalen Intelligenz.

• Gedächtnis: „Das Gedächtnis ist unsere zentrale Informationseinheit, die an allen Prozessen der Informationsverarbeitung beteiligt ist" (Bak, 2020, Allgemeine Psychologie I, S. 86). Es besteht aus drei Teilbereichen: sensorisches Gedächtnis, Arbeits- und Langzeitgedächtnis.

• Emotionen: Eine Emotion ist eine Reaktion des gesamten Organismus, sie beinhaltet physiologische Erregung (z.B. Herzrasen und Schweißausbrüche), Ausdrucksverhalten (z.B. in Gestik und Mimik) sowie bewusste Erfahrung (Gedanken und Gefühle wie Freude, Angst etc.). Wir fragen unter anderem, welche kultur- und geschlechtsspezifischen Unterschiede es bei Emotionsausdruck und -regulation gibt, und gehen anschließend auf ausgewählte positive (z.B. Freude) bzw. negative Emotionen (z.B. Angst) ein.

• Motivation: Unter Motivation verstehen wir Prozesse, die für die Ausrichtung, Ausdauer und Intensität unseres Verhaltens sorgen. Im Fokus stehen hier vor allem die drei Varianten Anschluss-, Leistungs- und Machtmotivation. Eine weitere wichtige Unterscheidung: intrinsische vs. extrinsische Motivation. Das sog. Flow-Erleben kann als Variante der intrinsischen Motivation angesehen werden.

• Verhalten und Handeln: Nach dem „Rubikonmodell“ von Heckhausen reicht Motivation allein nicht aus, da sie der Auswahl von Handlungsalternativen dient, jedoch noch nicht zu deren Realisierung führt. Dazu benötigen wir Volition („Wille“) und Handlungskontrolle. Diese bezeichnen die Prozesse, die der Zielrealisierung dienen, wobei noch einmal zwischen Planen und Handeln unterschieden wird.
Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 09.04.2024), Ort: HIB_217 Hörsaal mit Beamer, (Querwoche)
Dr. Siegmar Henkes
BA S Hi/S07/3a Sozialpsychologie A @ Veranstaltungsdetails
Wie stark ist die Macht einer Situation, d.h. wie sehr werden Menschen in ihrem Verhalten von situativen Faktoren beeinflusst? Wie viel Einfluss haben demgegenüber Persönlichkeitseigenschaften? Nachdem wir uns einleitend mit diesen Fragen beschäftigt haben, tauchen wir in verschiedene Themen der Sozialpsychologie ein und schauen uns jeweils die Anwendungsbezüge an, mit denen Sie in Ihrer späteren Arbeit als Kindheitspädagog*innen und Sozialarbeitende konfrontiert sein werden. So befassen wir uns mit der Personenwahrnehmung und prüfen in einer kleinen Felduntersuchung, wie zutreffend es Menschen gelingt, andere Menschen bezüglich ihrer Eigenschaften einzuschätzen. Daran anknüpfend reflektieren wir typische Beurteilungs- und Zuschreibungsfehler, die uns im Kontakt mit den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, mit denen wir arbeiten, unterlaufen können. Anschließend werfen wir einen Blick auf die Entstehung und Veränderung von Einstellungen sowie auf wichtige Implikationen für berufliche Situationen, in denen Sie versuchen, Einfluss auf die Einstellungen anderer zu nehmen. Diejenigen, die ihre Modulprüfung innerhalb dieser Lehrveranstaltung realisieren, haben die Möglichkeit, die Erkenntnisse der Einstellungsforschung für ein selbst gewähltes praxisrelevantes Projekt zu nutzen.

In diesem Seminar finden die Sitzungen zumeist in Präsenz statt und es gibt zusätzlich kleinere Aufgaben über E-Learning. Die Präsenzveranstaltungen dienen dazu, gemeinsam sozialpsychologische Phänomene zu entdecken (z.B. über eine kleine Feldstudie und Übungen), zu erklären und zu diskutieren. Die E-Learning-Aufgaben über Courseware beinhalten das Lesen von Texten, das Anschauen von kleineren Filmen und Aufgaben zur Selbstreflexion. Aus dem Ablaufplan der Veranstaltung können Sie erkennen, welche Themen für welche Sitzung geplant sind und an welchen Tagen es eine Abweichung vom üblichen Präsenztreffen gibt.
Montag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: HIG_111 Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Prof. Dr. Anna Wittmann
BA S Hi/S07/3b Sozialpsychologie B @ Veranstaltungsdetails
„Sozialpsychologie ist der „Versuch, zu verstehen und zu erklären, wie die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen von Personen durch die tatsächliche, vorgestellte oder erschlossene Anwesenheit anderer Menschen beeinflusst werden“ (Gordon Allport, 1954, zit. n. Werth et al. 2020, S. 3)

Themen:

• Die soziale Persönlichkeit: ob und wie Menschen mit anderen Menschen umgehen, hängt auch davon ab, wie sich selbst erleben und bewerten. Liegt eine „Problematische“ Persönlichkeit vor, kann dies gravierende Folgen für den Umgang mit anderen haben – z.B. weil diese Person Kollege*in oder Klient*in ist.

• Soziale Wahrnehmung und Attribution: Hier geht es darum, wie wir beim Umgang mit anderen Menschen versuchen, uns ein „Bild“ von diesen zu machen, einen Eindruck von ihrer Persönlichkeit zu gewinnen, wie wir uns das Verhalten einer Person und die Folgen des Verhaltens zu erklären versuchen – und welche Fehler wir dabei machen.

• Kontrolle und Hilflosigkeit: Wenn wir davon überzeugt sind, erwünschte Ereignisse herbeiführen und unerwünschte Ereignisse vermeiden zu können, nehmen wir Kontrolle wahr. Dieses Streben nach Kontrolle ist ein menschliches Grundbedürfnis. Was aber passiert im Fall des Kontrollverlusts? Diese Frage ist eng verbunden mit dem Konzept der erlernten Hilflosigkeit.

• Einstellung und Verhalten: Einstellungen sind Bewertungen, die wir in Bezug auf Personen, Gruppen, Ideen und Normen haben. Obwohl Einstellungen einigermaßen stabil sind, lassen sie sich ändern. Dabei kommen Lernprozesse, Furchtappelle sowie Anreize und Sanktionen zur Anwendung. Relevant ist das Thema Einstellungsänderungen z.B. im Zusammenhang mit Anti-Drogen-Kampagnen oder Gesundheitsprävention.

• Die Gesellschaft in uns: Normen, Rollen, Status sind Mechanismen, durch die unsere soziale Umgebung Einfluss auf unser Denken und Verhalten nimmt. Zum Thema gehört auch der Gehorsam gegenüber Autorität. Damit verknüpft ist eines der bekanntesten sozialpsychologischen Experimente, das Milgram-Experiment.

• Interpersonelle Attraktion und soziale Beziehungen: Was macht andere Menschen (für uns) attraktiv? Was ist Schönheit? Was folgt daraus in Bezug auf unser Verhalten diesen Personen gegenüber? Wie und warum entstehen soziale Kontakte mit anderen? Und was stimmt denn nun? „Gleich und gleich gesellt sich gern“ - oder: „Gegensätze ziehen sich an“?

• Aggression: Warum verletzen Menschen die sozialen Regeln und wollen anderen schaden? Wodurch wird aggressives Verhalten ausgelöst? Welche Rolle spielen dabei die Medien? Wie können Präventions- und Trainingsprogramme gestaltet werden?

• Prosoziales Verhalten und Zivilcourage: Warum helfen wir aus freien Stücken anderen Menschen - und warum unterbleibt Hilfe oft gerade dann, wenn viele andere Menschen anwesend sind. Zivilcourage ist dann erforderlich, wenn hilfreiches Verhalten mit Gefahr für die helfende Person verbunden ist oder zumindest sein könnte.

• Positive Psychologie: diese vergleichsweise „junge“ Forschungsrichtung der Sozialpsychologie interessiert sich dafür, wie die psychologischen Prozesse funktionieren, die das Leben lebenswert machen und unsere Lebensqualität verbessern.

• Verhalten in Gruppen: Wie werden Menschen Mitglied einer Gruppe? Welche Struktur haben Gruppen und was hält sie zusammen? Warum verhalten wir uns in der Gruppe manchmal anders als sonst?

• Intergruppenbeziehungen: Wie es kommt zu Vorurteilen, Diskriminierung und Konflikten zwischen Gruppen? Was können wir tun, um Vorurteile und Konflikte zwischen Gruppen zu überwinden (Intervention und Prävention)? Mit Konflikten von Gruppen befasst sich auch eines der bekanntesten Experimente der Sozialpsychologie, das Stanford-Gefängnis-Experiment von Zimbardo.
Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: HIB_204 Seminarraum mit Beamer und PC, (Querwoche)
Dr. Siegmar Henkes
BA S Hi/S07/3c Sozialpsychologie C @ Veranstaltungsdetails
„Sozialpsychologie ist der „Versuch, zu verstehen und zu erklären, wie die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen von Personen durch die tatsächliche, vorgestellte oder erschlossene Anwesenheit anderer Menschen beeinflusst werden“ (Gordon Allport, 1954, zit. n. Werth et al. 2020, S. 3)

Themen:

• Die soziale Persönlichkeit: ob und wie Menschen mit anderen Menschen umgehen, hängt auch davon ab, wie sich selbst erleben und bewerten. Liegt eine „Problematische“ Persönlichkeit vor, kann dies gravierende Folgen für den Umgang mit anderen haben – z.B. weil diese Person Kollege*in oder Klient*in ist.

• Soziale Wahrnehmung und Attribution: Hier geht es darum, wie wir beim Umgang mit anderen Menschen versuchen, uns ein „Bild“ von diesen zu machen, einen Eindruck von ihrer Persönlichkeit zu gewinnen, wie wir uns das Verhalten einer Person und die Folgen des Verhaltens zu erklären versuchen – und welche Fehler wir dabei machen.

• Kontrolle und Hilflosigkeit: Wenn wir davon überzeugt sind, erwünschte Ereignisse herbeiführen und unerwünschte Ereignisse vermeiden zu können, nehmen wir Kontrolle wahr. Dieses Streben nach Kontrolle ist ein menschliches Grundbedürfnis. Was aber passiert im Fall des Kontrollverlusts? Diese Frage ist eng verbunden mit dem Konzept der erlernten Hilflosigkeit.

• Einstellung und Verhalten: Einstellungen sind Bewertungen, die wir in Bezug auf Personen, Gruppen, Ideen und Normen haben. Obwohl Einstellungen einigermaßen stabil sind, lassen sie sich ändern. Dabei kommen Lernprozesse, Furchtappelle sowie Anreize und Sanktionen zur Anwendung. Relevant ist das Thema Einstellungsänderungen z.B. im Zusammenhang mit Anti-Drogen-Kampagnen oder Gesundheitsprävention.

• Die Gesellschaft in uns: Normen, Rollen, Status sind Mechanismen, durch die unsere soziale Umgebung Einfluss auf unser Denken und Verhalten nimmt. Zum Thema gehört auch der Gehorsam gegenüber Autorität. Damit verknüpft ist eines der bekanntesten sozialpsychologischen Experimente, das Milgram-Experiment.

• Interpersonelle Attraktion und soziale Beziehungen: Was macht andere Menschen (für uns) attraktiv? Was ist Schönheit? Was folgt daraus in Bezug auf unser Verhalten diesen Personen gegenüber? Wie und warum entstehen soziale Kontakte mit anderen? Und was stimmt denn nun? „Gleich und gleich gesellt sich gern“ - oder: „Gegensätze ziehen sich an“?

• Aggression: Warum verletzen Menschen die sozialen Regeln und wollen anderen schaden? Wodurch wird aggressives Verhalten ausgelöst? Welche Rolle spielen dabei die Medien? Wie können Präventions- und Trainingsprogramme gestaltet werden?

• Prosoziales Verhalten und Zivilcourage: Warum helfen wir aus freien Stücken anderen Menschen - und warum unterbleibt Hilfe oft gerade dann, wenn viele andere Menschen anwesend sind. Zivilcourage ist dann erforderlich, wenn hilfreiches Verhalten mit Gefahr für die helfende Person verbunden ist oder zumindest sein könnte.

• Positive Psychologie: diese vergleichsweise „junge“ Forschungsrichtung der Sozialpsychologie interessiert sich dafür, wie die psychologischen Prozesse funktionieren, die das Leben lebenswert machen und unsere Lebensqualität verbessern.

• Verhalten in Gruppen: Wie werden Menschen Mitglied einer Gruppe? Welche Struktur haben Gruppen und was hält sie zusammen? Warum verhalten wir uns in der Gruppe manchmal anders als sonst?

• Intergruppenbeziehungen: Wie es kommt zu Vorurteilen, Diskriminierung und Konflikten zwischen Gruppen? Was können wir tun, um Vorurteile und Konflikte zwischen Gruppen zu überwinden (Intervention und Prävention)? Mit Konflikten von Gruppen befasst sich auch eines der bekanntesten Experimente der Sozialpsychologie, das Stanford-Gefängnis-Experiment von Zimbardo.
Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 09.04.2024), Ort: HIB_124 Seminarraum mit Monitor (ohne PC), (Querwoche)
Dr. Siegmar Henkes