Vorlesungsverzeichnis - SoSe 2024
1 Einführung in die Soziale Arbeit als Wissenschaft und Beruf (SoSe 2024) 6 Veranstaltungen
Nr. Titel Zeit/Ort Lehrende
BA S Hi/S05/1a Theorien in der Sozialen Arbeit Veranstaltungsdetails
Das Seminar richtet sich an Studierende des zweiten (2) Semesters.
Im Seminar wird ein Überblick über die historische und gegenwärtige Theoriebildung in der Sozialen Arbeit erarbeitet. Die Ansätze der Theoretikerinnen und Theoretiker Ilse von Arlt, Silvia Staub-Bernasconi, Hans Thiersch sowie Lothar Böhnisch werden vertieft auf einer gemeinsamen Textgrundlage diskutiert. Daher sind das Lesen von mindestens 5 Texten sowie das Interesse an Theorie Voraussetzungen für die Teilnahme. Die Seminargestaltung erfolgt in Präsenz und über die Erarbeitung von Inhalten via Courseware.
Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: HIB_214 Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Prof. Dr. Sylvia Oehlmann
BA S Hi/S05/1b Machttheorien für die Soziale Arbeit (G/ D) Veranstaltungsdetails Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: HIB_106a Seminarraum mit Beamer
Christine Burmeister
BA S Hi/S05/1c Social Work in Germany (D) Veranstaltungsdetails
What is Social Work?
Let's talk about Alice Salomom, about attitude and the Code of Ethics, the vision of sustainable development and the social workers' responsibility to educate people in a change of perspective and human rights.

Improve your English, train professional terms and, maybe, meet students from abroad.
Everybody is welcome!
Termine am Samstag, 13.04.2024, Samstag, 18.05.2024, Samstag, 15.06.2024 10:00 - 20:00, Ort: HIB_106a Seminarraum mit Beamer Sina Roth, M.A.
BA S Hi/S05/1d Lebensweltorientierung und Lebensbewältigung als theoretische Grundlagen der Sozialen Arbeit Veranstaltungsdetails
Es gibt kaum ein theoretisches Konzept, das die Soziale Arbeit in den letzten Jahrzehnten mehr geprägt hat als die Konzepte „Lebensbewältigung“ und „Lebensweltorientierung“. Die Veranstaltung widmet sich diesen zwei zentralen theoretischen Paradigmen der Sozialen Arbeit, wobei der Schwerpunkt auf dem Bewältigungskonzept liegt. Wir lesen und diskutieren dazu die originalen Texte und rekonstruieren die theoretischen Ansätze und zentralen Begrifflichkeiten, die hiermit in Verbindung stehen. Dabei arbeiten wir auch mit Fallbeispielen und beziehen die Theorie auf praktische Felder in der Sozialen Arbeit.
Freitag: 10:00 - 14:00, wöchentlich (ab 07.06.2024), Ort: HIB_107 Seminarraum mit Beamer
Prof. Dr. Andreas Oehme
BA S Hi/S05/1e Einführung in die Wissenschaft und Geschichte der Sozialen Arbeit Veranstaltungsdetails
In der Grundlagenveranstaltung wird es darum gehen, die Geschichte und Gegenwart, entscheidende Persönlichkeiten und Theorien der Sozialen Arbeit kennenzulernen. Die Veranstaltung beabsichtigt, eine Grundlage für vertieftes Studium zu schaffen.

Der bloße Wille "mit Menschen zu arbeiten" und ihnen in schwierigen Lagen zu helfen, reicht als Motivation nicht aus, um die komplexen Aufgaben in den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit zu bewältigen. In der professionellen Praxis ist es deshalb geboten, anwendungsorientiert zu forschen und die vielfältigen Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens zu erproben. Welche Methoden der Forschung angewendet werden, hat wiederum viel mit dem jeweiligen wissenschaftlichen Paradigma zu tun. In diesem Seminar werden wir die paradigmatischen theoretischen Konzepte Sozialer Arbeit und ihrer Bezugswissenschaften überblicksartig behandeln. Dabei wird es stets von Bedeutung sein, die Aktualisierungspotentiale historischer Theoriebildung auszukundschaften und Diskussionen zu aktuellen sozialpolitischen Entwicklungen zu führen.

Regelmäßige Teilnahme und Übernahme von Referaten zu den aufgeführten Theoretiker/innen und Wegbereiter/innen wird vorausgesetzt.

Literatur:
  • Ernst Engelke, Theorien der Sozialen Arbeit, Freiburg 1998
  • Roland Anhorn u.a., Sozialer Ausschluss und Soziale Arbeit. Positionsbestimmungen einer kritischen Theorie und Praxis Sozialer Arbeit, Wiesbaden 2008
  • Fabian Kessl u. a., Erziehung zur Armut?, Wiesbaden 2007
-H.-U. Otto / H. Thiersch, Handbuch Sozialarbeit / Sozialpädagogik, Neuwied 2001
-W. R. Wendt, Zivilgesellschaft und soziales Handeln, Freiburg 1996
-H. Thiersch, Positionsbestimmungen der Sozialen Arbeit, München 2002
  • L. Böhnisch: Lebensbewältigung. Ein Konzept für die Soziale Arbeit, 2018
Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 10.04.2024), Ort: HIG_111 Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Prof. Dr. Gazi Caglar
BA S Hi/S05/1f Geschichte der Armenpflege und Sozialer Arbeit (G/D) Veranstaltungsdetails
Die Sozialarbeit und Sozialpädagogik weisen unterschiedliche Wurzeln und Traditionen auf. Gemeinsam lassen sich ihre Ursprünge aber auf philosophische Grundlagen der Antike und auf frühe Formen der christlich-religiös geprägten Armenpflege des Mittelalters zurückführen. Im Seminar werden die je spezifischen und zum Teil stark religiös, ebenso kulturell und philosophisch geprägten Grundlagen der Armenpflege und der späteren Sozialen Arbeit vermittelt. Diese historischen Entwicklungen sind dabei stets im sozioökonomischen Kontext der jeweiligen Epoche zu sehen. Die Herausbildung von Grundbesitz, die Entwicklung der Landwirtschaft, die Verbreitung des Geldsystems, später dann die Industrialisierung und auch die sozialen Kontexte, etwa verbunden mit der Auflösung der Großfamilie und veränderte Machtstrukturen durch die Entwicklung politischer und sozialer Rechte beeinflussten maßgeblich den Wandel der frühen Armenpflege und Fürsorge hin zur Sozialen Arbeit. Frühe Ansätze der Fürsorge im Mittelalter und späteren Sozialarbeit lassen sich auf Thomas von Aquin oder auch Juan Louis Vives zurückführen. Die Sozialpädagogik wurde stärker von theoretischen Grundlagen nach Rousseau, Pestalozzi, Fröbel, Natorp, Nohl und Bäumer über die sozialpädagogische Bewegung der 1920er Jahre hin zu Ansätzen einer emanzipatorischen Pädagogik in der Phase nach dem II. Weltkrieg geprägt. Diese haben unter anderem die heutige Kinder- und Jugendhilfe beeinflusst.
Im Seminar werden diese Entwicklungslinien nachgezeichnet. Didaktisch geschieht dies über ausgewählte Texte, Dokumente, Bilder und Filmbeiträge. Es wird aufgezeigt, dass Soziale Arbeit als Berufsfeld beispielsweise über frühe Impulse von Johann Hinrich Wichern, später dann Alice Salomon und anderen Vordenker*innen seit Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Relativ "pfadtreu" wurden die "Formen des Helfens" weiter institutionalisiert und nach funktionalen Kriterien zunehmend ausdifferenziert bzw. spezialisiert (Luhmann). Dies führte und führt bis heute zu Herausforderungen in der Organisation sozialer Dienste. Ausgewählte Handlungsfelder der Sozialen Arbeit werden dabei in ihren historischen Bedingungen genauer veranschaulicht. Eine Analyse typischer „Bilder der Armenpflege“ oder auch „Bilder und Strategien des Bettelns“ sind für ein Verständnis der historischen Entwicklungen ebenso aufschlussreich wie die „Praxis des Hausbesuchs früher und heute“. Werte und Normen spielten im Kontext „sozialer Kontrolle“ und „sozialer Disziplinierung“ in der Sozialen Arbeit immer eine zentrale Rolle. Resümierend finden Fragen nach der Organisation und Vertretung der eigenen Interessen der Sozialen Arbeit und die Möglichkeiten und Grenzen ihres fach- und sozialpolitischen Einflusses ebenfalls Beachtung.
Ergänzender Hinweis:
Aufgrund der Fülle möglicher Themen erfolgt zu Beginn des Seminars gemeinsam mit den Studierenden eine genauere Auswahl inhaltlicher Schwerpunkte. Das Seminar bietet auch die Möglichkeit, Fragen im Zusammenhang mit der mündlichen Prüfung zum Abschluss des Moduls zu klären.
Ein genauer Ablaufplan zum Seminar und Literaturempfehlungen werden zu Semesterbeginn als Datei zur Verfügung gestellt.
Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 09.04.2024), Ort: HIB_209 Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Prof. Dr. Uwe Schwarze