Vorlesungsverzeichnis - SoSe 2024
S13.2 Gesellschaft, Ökonomie und Sozialpolitik II (Vertiefung) (SoSe 2024) 5 Veranstaltungen
Nr. Titel Zeit/Ort Lehrende
BA S Hi/S13.2/1a Wirtschaftliche Entwicklungen und Sozialpolitik in D und Europa Veranstaltungsdetails Termine am Mittwoch, 03.04.2024, Samstag, 13.04.2024 10:00 - 20:00, Ort: HIA_102 Seminarraum mit Beamer Prof. Dr. Tobias Sander
BA S Hi/S13.2/2a Sozialpolitik und Soziale Arbeit im Wohlfahrtsstaat Schweden Veranstaltungsdetails
Das Seminar vermittelt grundlegende Kenntnisse und aktuelle Befunde zur Wohlfahrtspolitik und zur Sozialen Arbeit in Schweden sowie im internationalen Vergleich. Dabei umfasst die schwedische Wohlfahrtspolitik sowohl die klassische Sozial- und Umverteilungspolitik als auch das schwedische Bildungssystem von der Frühpädagogik bis zum "lebensbegleitenden Lernen" für Erwachsene und die personenbezogenen sozialen Dienste. Neben der historischen Entwicklung des schwedischen Wohlfahrtssystems werden die spezifischen kulturellen und politischen Einflüsse auf die Ausprägung von Fürsorge und Sozialer Arbeit sowie zentrale Strukturmerkmale schwedischer "sozialdemokratischen" Wohlfahrtspolitik näher untersucht, dabei insbesondere mit dem deutschen "konservativen" und dem US-amerikanischen "liberalem" System verglichen. Im weiteren Seminarverlauf können nach Interessen der Studierenden exemplarisch ausgewählte Handlungsfelder der Sozialen Arbeit vertieft werden, u.a. die Arbeitsmarktpolitik, Alterssicherung, Sozialhilfe, Wohnungslosenhilfe, Suchtkrankenhilfe, Schuldnerberatung, Migrationssozialarbeit, Frühpädagogik und andere Bereiche. Auch das Ausbildungssystem, die Trägerstrukturen und die Stellung der Sozialen Arbeit sowie Möglichkeiten und Grenzen ihrer Professionalisierung und Akademisierung werden im Vergleich zu Deutschland reflektiert. Das Seminarziel ist es, darüber die aktuellen Entwicklungen im schwedischen Wohlfahrtssystem theoretisch und empirisch näher zu untersuchen und erste theoretische Ansätze in der länder-vergleichenden sozialwissenschaftlichen Analyse zur Sozialpolitik/Sozialarbeit kennenzulernen. Im Ergebnis werden die Möglichkeiten und Grenzen eines wechselseitigen Lernens im Sinne eines "policy-learning" für Deutschland und Schweden ermittelt. Aktuelle wohlfahrtspolitische Entwicklungen in der Sozialen Arbeit werden im Ländervergleich so gut erkennbar.
Hinweise: Ein detaillierter Seminarablaufplan und eine Literaturliste werden einige Tage vor Beginn der Vorlesungszeit als Dateien zur Verfügung gestellt! Die Prüfungsleistungen können im Verlauf der ersten drei Sitzungen genauer abgesprochen werden. Eine Prüfungsleistung erfordert einer regelmäßige Teilnahme am Seminar.
Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 11.04.2024), Ort: HIB_106a Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Prof. Dr. Uwe Schwarze
BA S Hi/S13.2/3a Soziale Ungleichheit(en) – Theorien und empirische Befunde_bitte ins wiki schauen! Veranstaltungsdetails Termine am Samstag, 27.04.2024, Samstag, 22.06.2024 10:00 - 20:00, Ort: HIA_102 Seminarraum mit Beamer Prof. Dr. Tobias Sander
BA S Hi/S13.2/4a Wohnungsnot und Wohnungslosenhilfe im Wohlfahrtsstaat Veranstaltungsdetails
Das „gute Wohnen“ ist für das Wohlergehen aller Menschen ein grundlegendes Bedürfnis und das „Recht auf eigenen Wohnraum“ gilt als fundamentales Menschenrecht. Es ist allerdings im Grundgesetz des deutschen Sozialstaates bisher nicht verfassungsmäßig als individuell einklagbares Recht verankert. Nach offiziellen Daten der Bundesregierung und der BAG Wohnungslosenhilfe fehlen in Deutschland aktuell mindestens 500.000 bis 700.000 Wohnungen. Vor allem mangelt es an preiswertem Wohnraum für einkommensschwache Gruppen. Zugleich sind die Ausgaben für das Wohnen infolge steigender Mieten und höherer Energiekosten in den vergangenen 3-5 Jahren deutlich gestiegen. Immer mehr Menschen sind gezwungen, über 30% oder gar 50% ihres Einkommens allein für die Sicherung des Wohnraums einzusetzen und geraten so in das Risiko einer Überschuldung. Die Zahl wohnungsloser Menschen nimmt seit 3-5 Jahren deutlich zu und wurde zuletzt mit Stand 2023 bundesweit auf 250.000 bis 300.000 Personen geschätzt, wobei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist und sich regional erhebliche Unterschiede zeigen.
Diese Entwicklungen bilden Ausgangspunkt und Rahmen für das Seminar. Einführend wird die Entwicklung der „Wohnungslosenhilfe“ historisch nachgezeichnet und zentrale Begriffe wie „Nichtsesshaftigkeit“, „Wohnungslosigkeit“, "Wohnungsnotfallhilfe" „Obdachlosigkeit“ usw. werden geklärt. Die sozioökonomischen und politisch bedingten Ursachen steigender Wohnungslosigkeit und spezifische Risikofaktoren (Niedrigeinkommen, Überschuldung, Arbeitslosigkeit, Trennung/Scheidung, Krankheit/Sucht, u.a.) werden in den Wechselbeziehungen zum Verlust der Wohnung genauer untersucht. Die Grundlagen der stationären und der ambulanten Wohnungslosenhilfe, niederschwellige Ansätze einer „Wohnungsnotfallhilfe“, sowie die zentralen Rechtsgrundlagen der § 67ff. SGB XII und des Mietrechts (z.B. der Ablauf einer Räumungsklage) werden vermittelt. Auf der Grundlage dieser Befunde werden dann auch neuere Konzepte zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit, wie das „Housing First“ und die präventive Miet-/Energieschuldenberatung, im Seminar näher vorgestellt. Ausgehend von den Interessen der Studierenden können weitere Themen, wie z.B. aktuelle Entwicklungen einer „vertreibenden Hilfe“ (Bettelverbote, Aufenthaltsverbote, „defensive Architektur“ …), die Lebenslagen von „Straßenkindern“, sowie geschlechterspezifische Aspekte und die besondere Situation wohnungsloser Frauen ebenfalls behandelt werden. Auch Themen wie „Straßenzeitungsprojekte“ („Asphalt“ in Hannover), Strategien des „Bettelns“ und das „Pfandflaschen sammeln“ als Varianten der Einkommens- und Existenzsicherung wohnungsloser Menschen sind Themen, die im Seminar aufgenommen werden können – je nach Interesse der Studierenden.
Geplant sind außerdem Exkursionen, die organisatorisch gemeinsam vorbereitet werden und darin üben, einen Interview- bzw. Gesprächsleitfaden zu entwickeln. Die Ergebnisse der Exkursionen werden im Seminar gemeinsam reflektiert. Auch „erlebnispädagogische Elemente“ in Form eines „Selbstversuchs“ (z.B. „Übernachten auf einer Parkbank“ oder „Betteln“ im Selbstversuch) sind denkbare Varianten, die im Rahmen von Prüfungsleistungen möglich sind.
Da sich in den europäischen bzw. westlichen Wohlfahrtsstaaten derzeit ähnliche Entwicklungen hin zu einer „neuen Wohnungsnot“ und zu stärker repressiven und vertreibenden Formen einer „Wohnungslosenhilfe“ in der Sozialen Arbeit zeigen, bietet das Seminar auch die Möglichkeit, die Grundlagen einer „europäischen Wohnungslosenhilfe“ (Netzwerke FEANTSA) kennenzulernen oder im Rahmen von Prüfungsleistungen einzelne Länderberichte zu verfassen und zu präsentieren.
Ein detaillierter Seminarablaufplan sowie Literaturempfehlungen werden zu Beginn der Vorlesungszeit als Datei in Stud.ip eingestellt bzw. sind dort verfügbar. Die Absprache von Prüfungsleistungen (Referate, Hausarbeiten, Studienarbeiten, …) erfolgt in den ersten drei Sitzungen und eine Anmeldung für eine Prüfungsleistung setzt eine regelmäßige Teilnahme am Seminar voraus.
Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 09.04.2024), Ort: HIB_209 Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Prof. Dr. Uwe Schwarze
BA S Hi/S13.2/4b Rezeption soziologischer Theorien in der Sozialen Arbeit Veranstaltungsdetails
Die Beobachtung sozialer Phänomene gehört zum Alltag Sozialer Arbeit. Daneben gilt es, ebenso eigene Handlungen als soziales Phänomen zu begreifen, wie die gesellschaftliche »Funktion« Sozialer Arbeit in ihrer Eigenständigkeit wie Einebttung zu verstehen.

Innerhalb des Seminars werden ausgewählte soziologische Theorien und Zugänge erarbeitet (Mikro|Makro|Meso); diese werden im Zusammenhang mit ihrer Verwendung in Praxis und Theroie Sozialen Arbeit diskutieret.
Aus einem soziologischen Blickwinkel heraus gelingt es, ein geschärftes, entschlüsselndes Verstehen sozialer Phänomene im Feld Sozialer Arbeit zu entwickeln.
Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: HIB_209 Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Björn Sedlak, Verw.-Prof.