Seminar: BA S Hi/S13.1/2c Soziale Kontrolle und soziale Disziplinierung – oder Vertrauen und Autonomie?(G/ D) - Details

Seminar: BA S Hi/S13.1/2c Soziale Kontrolle und soziale Disziplinierung – oder Vertrauen und Autonomie?(G/ D) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: BA S Hi/S13.1/2c Soziale Kontrolle und soziale Disziplinierung – oder Vertrauen und Autonomie?(G/ D)
Veranstaltungsnummer BA S Hi/S13.1/2c
Semester WiSe 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 34
maximale Teilnehmendenanzahl 35
Heimat-Einrichtung Stg BA Soziale Arbeit Hildesheim (BA S Hi)
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 14.10.2021 12:00 - 14:00, Ort: HIB_217 Hörsaal mit Beamer
SWS für Studierende 2

Räume und Zeiten

HIB_217 Hörsaal mit Beamer
Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (14x)
(Querwoche)
Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (1x)

Kommentar/Beschreibung

Soziale Arbeit agiert in nahezu all ihren Handlungsfeldern in gesellschaftlichen, sozialpolitischen und institutionell-rechtlichen Strukturen, die auf der einen Seite den direkten oder indirekten Auftrag der sozialen Kontrolle und/oder die soziale Disziplinierung von Menschen beinhalten, und auf der anderen Seite basiert Soziale Arbeit zugleich wesentlich auf Vertrauen und hat die Förderung von Autonomie zum Ziel. Diese strukturell widersprüchlichen Handlungslogiken Sozialer Arbeit sind Gegenstand des Seminars. Dabei stehen nicht allein das „doppelte Mandat“ von Hilfe und Kontrolle bzw. das „Tripelmandat“ nach Staub-Bernasconi (2006) im Zentrum. Erweitertes Seminarziel ist es vielmehr ausgewählte theoretische und empirische sozialwissenschaftliche Grundlagen zum Verständnis sozialer Kontrolle und sozialer Disziplinierung, sowie von Vertrauen, Freiheit und Autonomie in Sozialpolitik und Sozialer Arbeit zu vermitteln.
In einem ersten Schritt werden daher Grundlagen der Institutionentheorie näher behandelt und im Blick auf "stationäre Hilfen" (Psychiatrie, Krankenhaus, Altenhilfe, Wohnungslosenhilfe, …) werden die Strukturmerkmale „totaler Institutionen“ (Goffman 1973) aufgezeigt sowie in ihren sozialpolitischen Regulierungen untersucht. Die aus der Soziologie eingeführten Begriffe „soziale Kontrolle“ und „soziale Disziplinierung“ werden anhand von Beispielen aus der Praxis der Sozialen Arbeit genauer geklärt. Handlungsstrukturen der Sozialen Arbeit werden im analytischen Verständnis einer „Mikrophysik der Macht“ (Foucault 1976) näher betrachtet und die Bedeutung von „Freiheit“ und „Autonomie“ als die zentralen fachlichen Ziele und Leitideen der Sozialen Arbeit werden kritisch reflektiert. Praxisbeispiele aus ausgewählten Handlungsfeldern der Sozialen Beratung (Grundsicherung, Wohnungslosenhilfe, Schuldnerberatung, Suchtkrankenhilfe, …) veranschaulichen die theoretischen und empirischen Befunde mit Blick auf „stationäre Hilfe" und "ambulante Dienste" genauer.
Perspektivisch findet auch der gesellschaftliche und technisch-digitale Wandel, der in den Sozial-wissenschaften mit Schlagworten wie „smarte Diktatur“ (Welzer 2016) und Tendenzen zu einem “Überwachungskapitalismus“ (Zuboff 2018) aktuell beschrieben wird, im Seminar eine Beachtung. So zeichnen sich schon heute Konturen einer Sozialen Arbeit ab, die künftig viel stärker auf technisch-digitale Steuerungssysteme und Algorithmen basierend dann digitale Verfahren der Anamnese, der Hilfeplanung und der (Sozial)Prognosen nutzt. Praxisbeispiele finden sich bereits - etwa im US-amerikanischen Strafvollzug und im Kontext des "Sozialkreditsystems" in der Sozialen Arbeit in China. Sogenannte digital gestützte „Profilings“ und „Scoringsysteme“ bilden ab, dass veränderte bzw. neue, und immer mehr vernetzte Formen „sozialer Kontrolle“ und „sozialer Disziplinierung“ ihren Einzug in die Soziale Arbeit halten. Diese gilt es kritisch zu reflektieren. Resümierend wird die Frage diskutiert, unter welchen ökonomischen, institutionellen sowie technisch-digitalen Voraussetzungen in Zukunft weiterhin eine auf Vertrauen und an eine Förderung von Autonomie und Teilhabe ausgerichtete Soziale Arbeit möglich ist.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "S13.1/K13".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Diese Regel gilt von 09.09.2021 08:00 bis 14.09.2021 20:00.
    Die Anmeldung ist nur für Teilnehmende mindestens einer der folgenden Veranstaltungen erlaubt:
    • Gremienarbeit (Vorzeitiges Eintragen für Studierende in Gremien) WiSe 2021/22 (WiSe 2021/22)
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Diese Regel gilt von 06.09.2021 08:00 bis 09.09.2021 08:00.
    Die Anmeldung ist nur für Teilnehmende mindestens einer der folgenden Veranstaltungen erlaubt:
    • PibLes (Vorzeitiges Eintragen für Studierende in besonderen Lebenssituationen) WiSe 2021 (WiSe 2021/22)
  • Die Anmeldung ist möglich von 06.09.2021, 08:00 bis 31.10.2021, 23:59.