Seminar: PR 6201 Projektarbeit Metallgestaltung__Schmuck + körperbezogenes Objekt (Modul 620 Metallgestaltung Unikat) - Details

Seminar: PR 6201 Projektarbeit Metallgestaltung__Schmuck + körperbezogenes Objekt (Modul 620 Metallgestaltung Unikat) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: PR 6201 Projektarbeit Metallgestaltung__Schmuck + körperbezogenes Objekt (Modul 620 Metallgestaltung Unikat)
Untertitel Projektthema /Thema ist in der Entwicklung / Haus C/ Raum 109
Veranstaltungsnummer PR 6201
Semester WiSe2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
maximale Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung BA Gestaltung
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Mittwoch, 16.10.2024 09:30 - 14:00
Voraussetzungen Grundlagen Metall-Werktechnik BA 139
Sonstiges Modul: 619 Metallgestaltung Serie
ECTS-Punkte 12

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 09:30 - 14:00, wöchentlich

Kommentar/Beschreibung

HAWK - Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
WiSe 2024-25 // Projektarbeit Schmuck + körperbezogenes Objekt
Prof. Melanie Isverding

info-ZOOM Montag, den 16.10. – 17.00 Uhr –
https://eu02web.zoom-x.de/j/7083295906
Meeting-ID: 708 329 5906

// Thema:
"The Emphathy of Objects –
in context of New Materialism"

„Wer Objekte nur als Akteure versteht, der vergisst, dass ein Ding nicht existiert, weil es handelt,
sondern handelt, weil es existiert. Objekte sind schlafende Riesen, die sich ihre Kräfte aufbewahren,
statt ihre gesamte Energie auf einmal zu entfesseln.“

„Man versteht Kunstwerke, Gestaltung, Architektur falsch, wenn man sie auf ihre tieferliegenden
physikalischen Bestandteile oder weitreichenden gesellschaftspolitischen Auswirkungen reduziert,
auch wenn dies auf beiden Seiten versucht wird.
Im Fall von menschlichen Erzeugnissen gibt es etwas, dass sich der Reduktion wiedersetzt und aus
der nüchternden Beschreibung, aus der Wissen unter anderem besteht, etwas entgegen hält.“
Ins Deutsche übersetzte Zitate aus dem Buch Immaterialismus zum Kontext der Objektorientierten
Ontologie (OOO) von Graham Harman aus dem Jahr 2021.

Die Handlungskraft, der Wirkungsgehalt, der Eigensinn von Materie und Dingen, der Umgang mit
Ressourcen, die Intraaktivität und Performativität von Objekten sind Stichworte der Auseinandersetzung
um den neuen Materialismus bzw. der Materialismen.
Der „New Materialism“ (Donna Haraway, Karen Barrad, Jane Bennett, u.a.) bestimmt die
zeitgenössischen Debatten. Hier werden Ansätze der Kulturtheorie, Wissenschaftstheorie, Philosophie,
Soziologie, Kunstwissenschaften, des Feminismus und unterschiedliche künstlerische Praktiken
miteinander verschränkt.

Der Textabschnitt in der Publikation Dingen aus der Reihe der texturen (Buchreihe für textuarle
Artikulationen) herausgegeben von Prof. Thomas Düllo und Prof. Konstantin Haensch im Jahr 2019
schlägt im Folgenden eine kleine Ordnung zu diesen Material Studies vor: „(1) der Blick auf die Agency
der (in der Regel dienlichen) Dinge und auf die Kollektivbildung aus Menschen und nichtmenschlichen
Wesen.“ Diese Theorie ist unter dem Titel „Akteur-Netzwerk-Theorie“ (AMT) von Bruno Latour bekannt geworden.
„(2) als zweite Position lässt sich – davon abgrenzend – die Theorie vom Eigensinn der
(merkwürdigen und undienlich werdenden) Dinge identifizieren. Vertreter für diese Perspektive ist Hans Peter Hahn,
aber auch viele Künstler:innen, Filme-macher:innen oder Literat:innen, die sich dem Opaken
und der Unverfügbarkeit der Dinge widmen, aber auch Positionen, die Fragen, des Magischen und des
Animismus antreiben. Mit Max Brown geht es in dieser Perspektive weniger um Objekte, die ein
Handlungsskript besitzen und stark kodifiziert sind, als eben um Dinge, die nicht zu sehr kodifiziert sind.
(3) Eine dezidiert philosophische und neo-ontologische Position sei als dritte Perspektive die Objekt-
orientated-Ontology (OOO) mit Graham Harman genannt.“


Wir schauen uns in diesem Projektseminar diese und weitere Perspektiven an, um in dieser zeitlichen
Rahmung, nochmals spezifisch auf die Akteur-Aktivität von Material einzugehen und befragen im
gestaltend-künstlerischen Prozess differenziert Kodierungen, Konnotationen und semantisch-zeichenhafte
zugeordnete oder individuell zugewiesene Attributionen.

Zentral ist die weite gefasste Auseinandersetzung aus dem kulturwissenschaftlichen Gebiet und der
Expertise von Gästen im Kontext der Material Studies/ oder neuen Materialismen.
Ziel der Teilnehmenden ist ein eigens gefasster Ansatz zu einem individuellem Fokus, eine Denkfigur, bei
der die entwickelten Leitgedanken in Form und Material übertragen werden.
Das können Objekte, Körperbezogene Objekte oder Schmuck sein.

Zusatz: Im Sinne der Sympoiesis wird verdeutlicht und reflektiert, dass jedes Machen, Hervorbringen,
Gestalten stets aus einer Dynamik heterogener sympoietischer Konstellationen hervorgeht.
Sympoiesis heißt „zusammen, miteinander“ – „erschaffen“, „hervorbringen“, „bauen“, „gestalten“.
Nichts macht sich selbst. … Sympoiesis ist deshalb ein passender Begriff für komplexe, dynamische,
responsive, situierte, historisch spezifische Systeme. … Sympoiesis umfasst Autopoiesis, erlaubt ihre
Entfaltung und erweitert sie.“ (Haraway, 2018, S. 85)

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Seminartermin: Mittwochs, 9.00 – 13.00 Uhr / teils auch nachmittags
(teils können auch Nachmittags Kleingruppenbesprechungen stattfinden,
mit dem autonomen Einwählen in ein Zeitfenster – verbeibene Zeit bitte für das
Selbststudium in praktisch basierter Forschung/ Werkstätten nutzen)


25.10.2023 / 10.00 Uhr – Projekt-Semesterstart Haus C, Raum 109, 2. OG
10.00 Uhr Ausblick in das Seminar & Vorstellungsrunde
11.00 Uhr Vortrag von Prof. Thomas Düllo
Titel:
„Warum ‚ranzige Schlipse‘ und ‚übernatürliche Fussel-Dinge‘ nicht nur ein Tick von
Jarvis Cocker („Die Dinge meines Lebens“) sind. Zu Fragen rund um materielle
Ereignisse.“

Vortrag und Workshop von Thomas Düllo zu Grundsätzlichem und Beispielhaftem des
Neuen Materialismus.

ca. 14.00 Uhr Ende des Intro
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01. Nov. Diskurs mit Prof. Dr. Konstantin Haensch.

08. Nov. Diskurs & 2. Forschungsaufgabe, Recherchemethoden

15. Nov. 1. Präsentation beider Kurzforschungsaufgaben und mögliche Definition der eigenen Forschungsfragen
22. Nov. Individuelle Projekt-Beratung
29. Nov. Individuelle Projekt-Beratung
06.Dez. Individuelle Projekt-Beratung/
gemeinsamer Diskurs von ableitenden Themen
Zusätzlich: 17.00 Uhr Design Am Mittwoch /
Vortrag von Karin Deckner – Über Schlüsselbunde und -Bande

13.Dez. 2. Zwischenpräsentation
20.Dez. Individuelle Projekt-Beratung
10.Jan. Individuelle Projekt-Beratung
17.Jan. Individuelle Projekt-Beratung
24.Jan. Individuelle Projekt-Beratung
31. Jan. Abschluss-Präsentation als Werkschau mit allen
Prozessanteilen und der Endergebnisse, Statement und Fazit
anhand der physisch vorhandenen Objekte evtl. begleitende digitale Präsentation

24. März. 2024 Ausstellung Galerie MARZEE, Nijmegen (NL)

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "PR SoSe 24".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Folgende Bedingung muss zur Anmeldung erfüllt sein:
    Studienfach ist Bachelor Gestaltung und Fachsemester mindestens 1 und Fachsemester höchstens 6
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen werden am 17.10.2024 um 23:59 verteilt.
  • Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 14.10.2024, 23:59 bis 16.10.2024, 23:59.
Veranstaltungszuordnung: