Projekt: BA S Hi/1814/S12.1/1c + 2c Urban Gardening I (Grundlagen und Konzepte/ TPS) - Details

Projekt: BA S Hi/1814/S12.1/1c + 2c Urban Gardening I (Grundlagen und Konzepte/ TPS) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Projekt: BA S Hi/1814/S12.1/1c + 2c Urban Gardening I (Grundlagen und Konzepte/ TPS)
Veranstaltungsnummer BA S Hi/1814/S12.1/1c + 2c
Semester WiSe 2018/19
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
maximale Teilnehmendenanzahl 16
Heimat-Einrichtung Stg BA Soziale Arbeit Hildesheim (BA S Hi)
Veranstaltungstyp Projekt in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 10.09.2018 10:00 - 12:00, Ort: HIB_214 Seminarraum mit Beamer
Teilnehmende Praxisprojekt Urban Gardening I & II (Wintersemester 2018/19 & Sommersemester 2019)
Prof. Dr. Andrea Friedrich, Dr. Sandra Schiller
Urban Gardening: Die Gärten erobern die Städte - und lassen neue Gartenbewegungen entstehen. Diese sind Teil einer größeren Graswurzelbewegung, die in den letzten Jahr(zehnt)en rund um die Erde in unterschiedlichen Städten dort Zulauf gefunden hat, wo Menschen ihr urbanes Umfeld verändern und die Werte einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft vertreten wollen (vgl. Meyer-Renschhausen & Holl 2000, Taborsky 2008, Müller 2012). Stichwörter dieser Bewegung sind neue Urbanität, lokale Vielfalt, Gemeinschaft, DIY (Do it yourself), Upcycling, Selbstversorgung, ökologische Landwirtschaft, Recht auf die Stadt... u.v.m.
Mit seinen unterschiedlichen physischen und organisatorischen Formen hat das Urban Gardening die Möglichkeiten des traditionellen Gärtnerns im eigenen Garten oder in einem Kleingarten drastisch erweitert. Autor/inn/en aus unterschiedlichen Disziplinen haben die Verbindung zwischen Gärtnern, sozialer Teilhabe, persönlicher Entwicklung und gesundheitlichem Wohlbefinden (durch verbesserte Ernährung, vermehrte körperliche Aktivität und psychologische Effekte einer natürlichen Umgebung) erforscht (s. etwa Haller & Kramer 2006, Sempik et al. 2008, Stein 2008, Schiller et al. 2014). Forschungsarbeiten zu (interkulturellen) Gemeinschaftsgärten haben gezeigt, wie diese Selbstwirksamkeits- und Empowermentprozesse fördern können (Baier 2013); Gemeinschaftsgärten werden als Orte des Treffens und gemeinsamen Lernens, der Kooperation und der Netzwerkarbeit gesehen (Müller 2012). Einige Gartenprojekte wenden sich direkt an marginalisierte Gruppen in der Gesellschaft, wie etwa das erfolgreiche Beispiel der interkulturellen Gärten in Deutschland zeigt (Müller 2002, Baier 2013), während andere Projekte in benachteiligten Stadtteilen allen interessierten Bewohner/inn/en eine Möglichkeit zum Gärtnern bieten sollen (s. etwa Wakefield et al. 2007, Ohmer et al. 2009, Middling et al. 2011).
Dem Urban Gardening liegt eine Philosophie zugrunde, die als bewusster Gegenentwurf zum neoliberalen Ideal des “aktiven Bürgers/der aktiven Bürgerin” gekennzeichnet werden kann. In diesem Zusammenhang können Gemeinschaftsgärten einen positiven Beitrag zur Gemeinwesenentwicklung leisten (s. etwa Bartolomei et al. 2003, Bendt et al. 2013, Ghose & Pettygrove 2014). Entsprechend interessiert uns das Potential des Urban Gardening als soziale Initiative, die Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenbringt, die gemeinschaftlich tätig werden und ihre Umwelt gestalten. Wir wollen in diesem Projektangebot an die Wurzeln gehen, das "Erden" analysieren und die "Ernte" (Obst und Gemüse, aber auch die sozialen Effekte)" bewerten. Nicht zuletzt wollen wir die Interessen und Wirkungen des Urban Gardening im Sozialraum untersuchen.
Seit dem Sommersemester 2015 haben sich bisher drei Projektgruppen (Studienkohorten) im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit im theoretischen Teil des Praxisprojektes mit den unterschiedlichen Formen und Aspekten des Urban Gardening befasst und sich im praktischen Teil im Gemeinschaftsgarten Nordstadt in Hildesheim, mit dem Madamengarten als interkulturellem Gemeinschaftsgarten in Peine und in der Nutzung des HAWK-Geländes für Urban-Gardening-Aktionen engagiert. Das neue Projektangebot setzt an den Arbeitsergebnissen dieser drei Projektgruppen an und führt diese weiter.
Bitte beachten Sie, dass in dieses Praxisprojekt keine neuen Projekte eingebracht werden können. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung muss das bestehende Engagement für die bereits bestehenden Projekte im Vordergrund stehen und ausgebaut werden. Die Bewegung lebt nicht von der Vielzahl begonnener, aber nicht nachhaltiger Inititativen, sondern vom nachhaltigen und zielorientierten Engagement!
Anforderungen an die Projektteilnehmer/inn/en:
Die Teilnahme an diesem Praxisprojekt setzt eine besondere Bereitschaft und Fähigkeit zur Absprache und Vernetzung innerhalb der Projektgruppe sowie mit unterschiedlichsten Personen und Einrichtungen im Umfeld der Gartenprojekte voraus. Ein Kennzeichen vieler Urban-Gardening-Initiativen sind basisdemokratische Entscheidungsprozesse, die oftmals einen längeren Zeitraum benötigen.
Bei den Projektteilnehmer/inn/en wird insbesondere Interesse an
- Menschen, Stadtentwicklung und Garten
- Kooperation und Reflexion
- Recherchen, Aktionen, Projektmanagement
- Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Akteur/inn/en im Gemeinwesen
- Unterstützung der Ehrenamtlichen vor Ort
- Innovativen und kreativen Ideen
vorausgesetzt.
Projektaufgaben/-inhalte:
• Auseinandersetzung mit dem Potential von Urban Gardening als Ansatz in der Sozialen Arbeit
• Projektmanagement innerhalb der Studierendengruppe im Praxisprojekt: Absprachen, Kooperation und Aufgabenübernahme auf den Ebenen der Gesamtgruppe, projektübergreifender Arbeitsgruppen zu Themenschwerpunkten und in projektbezogenen Kleingruppen
• Kennenlernen der bestehenden Projekte und ihres konkreten Unterstützungsbedarfs
• Projektmanagement in Kooperation mit verschiedenen Akteur/inn/en in den Gartenprojekten bzw. im Stadtteil
• Praktische Mitarbeit in den Projekten (z.B. Beete anlegen und Hochbeete bauen; pflanzen und ernten…)
• Gemeinwesen- und Netzwerkarbeit: Vernetzung und Unterstützung von einzelnen Garteninteressierten und Gruppen; Kooperation mit Geflüchteten und Ehrenamtlichen in Peine; Unterstützung der Urban-Gardening-Initiative in der Nordstadt (Hildesheim)
• Konkretes Fundraising/Öffentlichkeitsarbeit
• Beitragen zur Ressourcenfindung und zur Nachhaltigkeit

Kompetenzziele:
1. Die Studierenden lernen unterschiedliche Organisationsformen, Ansätze, Akteur*innen und Ziele von Urban Gardening, insbesondere von Gemeinschaftsgärten, durch die aktive Mitarbeit in lokalen Gartenprojekten, den von der Gruppe organisierten Besuch von regionalen Gartenprojekten und durch Literatur- und Internetrecherche kennen. Dabei entwickeln sie eine kritisch reflektierende Perspektive.
2. Die Studierenden gewinnen Kenntnisse über die Möglichkeiten, Urban Gardening in der Sozialen Arbeit zu nutzen und sind in der Lage, in Kooperation mit den beteiligten Einrichtungen und Gartenaktiven Ideen für Aktivitäten und Aktionen in den lokalen Gartenprojekten zu entwickeln, zu planen und umzusetzen.
3. Die Studierenden erwerben Erfahrung im Projektmanagement (inkl. Projektplanung und –finanzierung) – innerhalb der Aufgabenteilung und Selbstorganisation der Studierendengruppe sowie mit den externen Kooperationspartnern.
Nicht zuletzt: „Der kürzeste Weg zum Gesunden führt in den Garten“, so kühn begründet der Gartenklassiker Pötschke seine Gartenliteratur. Vieles an Gartenwissen hat sich seit seinen früheren Veröffentlichungen verändert – aber im Kern wollen wir genau an dieser Kernthese arbeiten , gesunden und ein Miteinander von Teilhabe gestalten.

Sie brauchen Entscheidungshilfen für die Wahl des Projektseminars?
Wählen Sie uns, wenn
… Sie die Idee haben, in Ihrer späteren Berufspraxis Urban Gardening zu integrieren. Urban Gardening lässt sich als niedrigstschwelliger Zugang für alle Zielgruppen der Sozialen Arbeit umsetzen.
… Sie Forschungsinteresse an der Frage haben, was kritische Erfolgsfaktoren sind (hier bieten Ihnen unsere drei Teilprojekte einen vertieften Einblick)
… Sie auch zu längeren Fahrzeiten (z.B. nach Peine in den Madamengarten) bereit sind

Wählen Sie unser Projektseminar nicht, wenn
… Sie ein vermeintlich „einfaches“ Projektseminar suchen – es geht um mehr als „buddeln“ – die Theorieentwicklung steht bei uns im Fokus
… Sie die aufgeführten Blocktermine nicht realisieren können (die brauchen wir als Präsenz für das Erreichen der Kompetenzziele)
… Ihnen nur eines der drei Teilprojekte gefällt. Von alle Teilnehmenden erwarten wir eine aktive Teilnahme an allen Teilprojekten mitsamt der Rahmung.


Empfohlene Lektüre zum Einstieg:
BBSR (2015) Gemeinschaftsgärten im Quartier. BBSR-Online-Publikation 12/2015. Zugriff am 11.6.2018 auf: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BBSROnline/2015/ON122015.html
Eugster (2013). Über das Potenzial von Gemeinschaftsgärten..und was dies für die Soziale Arbeit bedeutet
Anstiftung (o.J.) Gemeinschaftsgärtnern mit Flüchtlinge und AsylbewerberInnen?. Zugriff am 11.6.2018 auf: https://anstiftung.de/urbane-gaerten/praxisseiten-urbane-gaerten/1750-wie-erreichen-interkulturelle-gemeinschaftsgaerten-fluechtlinge-und-asylbewerberinnen
In der Projektbeschreibung zitierte Literatur:
Baier A (2013). “Wie soll man gesund sein, wenn man keine Arbeit hat?“: Gesundheit und soziale Ungleichheit – Erfahrungen einer Frauengruppe mit einem Gesundheitsprojekt. Bielefeld: transcript.
Bartolomei L, Corkery L, Judd B & Thompson S (2003). A Bountiful Harvest. Community Gardens and Neighbourhood Renewal in Waterloo. Univ. of New South Wales.
Bendt P, Barthel S & Colding J (2013). Civic Greening and Environmental Learning in Public-Access Community Gardens in Berlin. In: Landscape and Urban Planning 109(1), 18–30.
Ghose R & Pettygrove M (2014). Actors and Networks in Urban Community Garden Development. In: Geoforum 53, 93-103.
Haller R & Kramer C (2006). Horticultural Therapy Methods: Making Connections in Health Care, Human Service and Community Programs. New York: CRC Press.
Meyer-Renschhausen E & Holl A (Hrsg.) (2000). Die Wiederkehr der Gärten: Kleinlandwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung. Innsbruck: Studien Verl.
Middling S, Bailey J, Maslin-Prothero S & Scharf T (2011). Gardening and the Social Engagement of Older People. In: Working with Older People 15(3), 112-122.
Müller C (2012). Urban Gardening.Grüne Signaturen neuer urbaner Zivilisation. In: Müller, C. (Hrsg.). Urban Gardening. Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt. 4. Aufl. München: oekom, 22-53.
Ohmer ML, Meadowcroft P, Freed K & Lewis E (2009). Community Gardening and Community Development: Individual, Social and Community Benefits of a Community Conservation Program. In: Journal of Community 17 (4), 377-99.
Schiller S, Blenk L, Frei S, Isenbeck K & Thies R (2014). “Active Gardening”: Intergenerational Exploration of Healthy Gardening Strategies for Elderly Allotment Tenants. Poster auf dem 16th International Congress of the World Federation of Occupational Therapists: Yokohama, Japan, 18.6.2014.
Sempik J, Aldridge J & Becker S (2008). Growing Together: A Practice Guide to Promoting Social Inclusion through Gardening and Horticulture. Bristol: The Policy Press.
Stein M (2008). Community Gardens for Health Promotion and Disease Prevention. In: International Journal for Human Caring 12(3), 47-52.
Taborsky U (2008). Naturzugang als Teil des Guten Lebens: Die Bedeutung interkultureller Gärten in der Gegenwart. Frankfurt am Main: Lang.
Wakefield S, Yeudall F, Taron C, Reynolds J, Skinner A. (2007). Growing Urban Health: Community Gardening in South-East Toronto. In: Health Promotion International 22(2), 92-101.


Wir freuen uns, dass Sie unsere Projektbeschreibung bis hierhin gelesen haben.

Wir freuen uns, wenn wir Sie im WS 2018/19 begrüßen können!

Beste Gartengrüße,

Anna Friedrich und Sandra Schiller
SWS für Studierende 4

Themen

Ohne Titel, Urban Gardening/Gärtnern und Gesundheit

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Praxisprojekt Urban Gardening I & II (Wintersemester 2018/19 & Sommersemester 2019)
Prof. Dr. Andrea Friedrich, Dr. Sandra Schiller
Urban Gardening: Die Gärten erobern die Städte - und lassen neue Gartenbewegungen entstehen. Diese sind Teil einer größeren Graswurzelbewegung, die in den letzten Jahr(zehnt)en rund um die Erde in unterschiedlichen Städten dort Zulauf gefunden hat, wo Menschen ihr urbanes Umfeld verändern und die Werte einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft vertreten wollen (vgl. Meyer-Renschhausen & Holl 2000, Taborsky 2008, Müller 2012). Stichwörter dieser Bewegung sind neue Urbanität, lokale Vielfalt, Gemeinschaft, DIY (Do it yourself), Upcycling, Selbstversorgung, ökologische Landwirtschaft, Recht auf die Stadt... u.v.m.
Mit seinen unterschiedlichen physischen und organisatorischen Formen hat das Urban Gardening die Möglichkeiten des traditionellen Gärtnerns im eigenen Garten oder in einem Kleingarten drastisch erweitert. Autor/inn/en aus unterschiedlichen Disziplinen haben die Verbindung zwischen Gärtnern, sozialer Teilhabe, persönlicher Entwicklung und gesundheitlichem Wohlbefinden (durch verbesserte Ernährung, vermehrte körperliche Aktivität und psychologische Effekte einer natürlichen Umgebung) erforscht (s. etwa Haller & Kramer 2006, Sempik et al. 2008, Stein 2008, Schiller et al. 2014). Forschungsarbeiten zu (interkulturellen) Gemeinschaftsgärten haben gezeigt, wie diese Selbstwirksamkeits- und Empowermentprozesse fördern können (Baier 2013); Gemeinschaftsgärten werden als Orte des Treffens und gemeinsamen Lernens, der Kooperation und der Netzwerkarbeit gesehen (Müller 2012). Einige Gartenprojekte wenden sich direkt an marginalisierte Gruppen in der Gesellschaft, wie etwa das erfolgreiche Beispiel der interkulturellen Gärten in Deutschland zeigt (Müller 2002, Baier 2013), während andere Projekte in benachteiligten Stadtteilen allen interessierten Bewohner/inn/en eine Möglichkeit zum Gärtnern bieten sollen (s. etwa Wakefield et al. 2007, Ohmer et al. 2009, Middling et al. 2011).
Dem Urban Gardening liegt eine Philosophie zugrunde, die als bewusster Gegenentwurf zum neoliberalen Ideal des “aktiven Bürgers/der aktiven Bürgerin” gekennzeichnet werden kann. In diesem Zusammenhang können Gemeinschaftsgärten einen positiven Beitrag zur Gemeinwesenentwicklung leisten (s. etwa Bartolomei et al. 2003, Bendt et al. 2013, Ghose & Pettygrove 2014). Entsprechend interessiert uns das Potential des Urban Gardening als soziale Initiative, die Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenbringt, die gemeinschaftlich tätig werden und ihre Umwelt gestalten. Wir wollen in diesem Projektangebot an die Wurzeln gehen, das "Erden" analysieren und die "Ernte" (Obst und Gemüse, aber auch die sozialen Effekte)" bewerten. Nicht zuletzt wollen wir die Interessen und Wirkungen des Urban Gardening im Sozialraum untersuchen.
Seit dem Sommersemester 2015 haben sich bisher drei Projektgruppen (Studienkohorten) im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit im theoretischen Teil des Praxisprojektes mit den unterschiedlichen Formen und Aspekten des Urban Gardening befasst und sich im praktischen Teil im Gemeinschaftsgarten Nordstadt in Hildesheim, mit dem Madamengarten als interkulturellem Gemeinschaftsgarten in Peine und in der Nutzung des HAWK-Geländes für Urban-Gardening-Aktionen engagiert. Das neue Projektangebot setzt an den Arbeitsergebnissen dieser drei Projektgruppen an und führt diese weiter.
Bitte beachten Sie, dass in dieses Praxisprojekt keine neuen Projekte eingebracht werden können. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung muss das bestehende Engagement für die bereits bestehenden Projekte im Vordergrund stehen und ausgebaut werden. Die Bewegung lebt nicht von der Vielzahl begonnener, aber nicht nachhaltiger Inititativen, sondern vom nachhaltigen und zielorientierten Engagement!
Anforderungen an die Projektteilnehmer/inn/en:
Die Teilnahme an diesem Praxisprojekt setzt eine besondere Bereitschaft und Fähigkeit zur Absprache und Vernetzung innerhalb der Projektgruppe sowie mit unterschiedlichsten Personen und Einrichtungen im Umfeld der Gartenprojekte voraus. Ein Kennzeichen vieler Urban-Gardening-Initiativen sind basisdemokratische Entscheidungsprozesse, die oftmals einen längeren Zeitraum benötigen.
Bei den Projektteilnehmer/inn/en wird insbesondere Interesse an
- Menschen, Stadtentwicklung und Garten
- Kooperation und Reflexion
- Recherchen, Aktionen, Projektmanagement
- Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Akteur/inn/en im Gemeinwesen
- Unterstützung der Ehrenamtlichen vor Ort
- Innovativen und kreativen Ideen
vorausgesetzt.
Projektaufgaben/-inhalte:
• Auseinandersetzung mit dem Potential von Urban Gardening als Ansatz in der Sozialen Arbeit
• Projektmanagement innerhalb der Studierendengruppe im Praxisprojekt: Absprachen, Kooperation und Aufgabenübernahme auf den Ebenen der Gesamtgruppe, projektübergreifender Arbeitsgruppen zu Themenschwerpunkten und in projektbezogenen Kleingruppen
• Kennenlernen der bestehenden Projekte und ihres konkreten Unterstützungsbedarfs
• Projektmanagement in Kooperation mit verschiedenen Akteur/inn/en in den Gartenprojekten bzw. im Stadtteil
• Praktische Mitarbeit in den Projekten (z.B. Beete anlegen und Hochbeete bauen; pflanzen und ernten…)
• Gemeinwesen- und Netzwerkarbeit: Vernetzung und Unterstützung von einzelnen Garteninteressierten und Gruppen; Kooperation mit Geflüchteten und Ehrenamtlichen in Peine; Unterstützung der Urban-Gardening-Initiative in der Nordstadt (Hildesheim)
• Konkretes Fundraising/Öffentlichkeitsarbeit
• Beitragen zur Ressourcenfindung und zur Nachhaltigkeit

Kompetenzziele:
1. Die Studierenden lernen unterschiedliche Organisationsformen, Ansätze, Akteur*innen und Ziele von Urban Gardening, insbesondere von Gemeinschaftsgärten, durch die aktive Mitarbeit in lokalen Gartenprojekten, den von der Gruppe organisierten Besuch von regionalen Gartenprojekten und durch Literatur- und Internetrecherche kennen. Dabei entwickeln sie eine kritisch reflektierende Perspektive.
2. Die Studierenden gewinnen Kenntnisse über die Möglichkeiten, Urban Gardening in der Sozialen Arbeit zu nutzen und sind in der Lage, in Kooperation mit den beteiligten Einrichtungen und Gartenaktiven Ideen für Aktivitäten und Aktionen in den lokalen Gartenprojekten zu entwickeln, zu planen und umzusetzen.
3. Die Studierenden erwerben Erfahrung im Projektmanagement (inkl. Projektplanung und –finanzierung) – innerhalb der Aufgabenteilung und Selbstorganisation der Studierendengruppe sowie mit den externen Kooperationspartnern.
Nicht zuletzt: „Der kürzeste Weg zum Gesunden führt in den Garten“, so kühn begründet der Gartenklassiker Pötschke seine Gartenliteratur. Vieles an Gartenwissen hat sich seit seinen früheren Veröffentlichungen verändert – aber im Kern wollen wir genau an dieser Kernthese arbeiten , gesunden und ein Miteinander von Teilhabe gestalten.

Sie brauchen Entscheidungshilfen für die Wahl des Projektseminars?
Wählen Sie uns, wenn
… Sie die Idee haben, in Ihrer späteren Berufspraxis Urban Gardening zu integrieren. Urban Gardening lässt sich als niedrigstschwelliger Zugang für alle Zielgruppen der Sozialen Arbeit umsetzen.
… Sie Forschungsinteresse an der Frage haben, was kritische Erfolgsfaktoren sind (hier bieten Ihnen unsere drei Teilprojekte einen vertieften Einblick)
… Sie auch zu längeren Fahrzeiten (z.B. nach Peine in den Madamengarten) bereit sind

Wählen Sie unser Projektseminar nicht, wenn
… Sie ein vermeintlich „einfaches“ Projektseminar suchen – es geht um mehr als „buddeln“ – die Theorieentwicklung steht bei uns im Fokus
… Sie die aufgeführten Blocktermine nicht realisieren können (die brauchen wir als Präsenz für das Erreichen der Kompetenzziele)
… Ihnen nur eines der drei Teilprojekte gefällt. Von alle Teilnehmenden erwarten wir eine aktive Teilnahme an allen Teilprojekten mitsamt der Rahmung.


Empfohlene Lektüre zum Einstieg:
BBSR (2015) Gemeinschaftsgärten im Quartier. BBSR-Online-Publikation 12/2015. Zugriff am 11.6.2018 auf: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BBSROnline/2015/ON122015.html
Eugster (2013). Über das Potenzial von Gemeinschaftsgärten..und was dies für die Soziale Arbeit bedeutet
Anstiftung (o.J.) Gemeinschaftsgärtnern mit Flüchtlinge und AsylbewerberInnen?. Zugriff am 11.6.2018 auf: https://anstiftung.de/urbane-gaerten/praxisseiten-urbane-gaerten/1750-wie-erreichen-interkulturelle-gemeinschaftsgaerten-fluechtlinge-und-asylbewerberinnen
In der Projektbeschreibung zitierte Literatur:
Baier A (2013). “Wie soll man gesund sein, wenn man keine Arbeit hat?“: Gesundheit und soziale Ungleichheit – Erfahrungen einer Frauengruppe mit einem Gesundheitsprojekt. Bielefeld: transcript.
Bartolomei L, Corkery L, Judd B & Thompson S (2003). A Bountiful Harvest. Community Gardens and Neighbourhood Renewal in Waterloo. Univ. of New South Wales.
Bendt P, Barthel S & Colding J (2013). Civic Greening and Environmental Learning in Public-Access Community Gardens in Berlin. In: Landscape and Urban Planning 109(1), 18–30.
Ghose R & Pettygrove M (2014). Actors and Networks in Urban Community Garden Development. In: Geoforum 53, 93-103.
Haller R & Kramer C (2006). Horticultural Therapy Methods: Making Connections in Health Care, Human Service and Community Programs. New York: CRC Press.
Meyer-Renschhausen E & Holl A (Hrsg.) (2000). Die Wiederkehr der Gärten: Kleinlandwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung. Innsbruck: Studien Verl.
Middling S, Bailey J, Maslin-Prothero S & Scharf T (2011). Gardening and the Social Engagement of Older People. In: Working with Older People 15(3), 112-122.
Müller C (2012). Urban Gardening.Grüne Signaturen neuer urbaner Zivilisation. In: Müller, C. (Hrsg.). Urban Gardening. Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt. 4. Aufl. München: oekom, 22-53.
Ohmer ML, Meadowcroft P, Freed K & Lewis E (2009). Community Gardening and Community Development: Individual, Social and Community Benefits of a Community Conservation Program. In: Journal of Community 17 (4), 377-99.
Schiller S, Blenk L, Frei S, Isenbeck K & Thies R (2014). “Active Gardening”: Intergenerational Exploration of Healthy Gardening Strategies for Elderly Allotment Tenants. Poster auf dem 16th International Congress of the World Federation of Occupational Therapists: Yokohama, Japan, 18.6.2014.
Sempik J, Aldridge J & Becker S (2008). Growing Together: A Practice Guide to Promoting Social Inclusion through Gardening and Horticulture. Bristol: The Policy Press.
Stein M (2008). Community Gardens for Health Promotion and Disease Prevention. In: International Journal for Human Caring 12(3), 47-52.
Taborsky U (2008). Naturzugang als Teil des Guten Lebens: Die Bedeutung interkultureller Gärten in der Gegenwart. Frankfurt am Main: Lang.
Wakefield S, Yeudall F, Taron C, Reynolds J, Skinner A. (2007). Growing Urban Health: Community Gardening in South-East Toronto. In: Health Promotion International 22(2), 92-101.


Wir freuen uns, dass Sie unsere Projektbeschreibung bis hierhin gelesen haben.

Wir freuen uns, wenn wir Sie im WS 2018/19 begrüßen können!

Beste Gartengrüße,

Anna Friedrich und Sandra Schiller

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "S12.1 Projekte".