Vorlesungsverzeichnis - SoSe 2024
S08 Erziehung, Bildung und Sozialisation (SoSe 2024) 6 Veranstaltungen
Nr. Titel Zeit/Ort Lehrende
BA S Hi/S08/1a Auf die Beziehung kommt es an - Didaktik sozialpädagogischer Bildungsarbeit Veranstaltungsdetails
Bildung ist ein Menschenrecht. Das Recht auf Bildung ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) von 1948 enthalten und wird in verschiedenen späteren Gesetzen (z. B: Kinderrechten, SGB VIII, Schulgesetzen) aufgegriffen und ausdifferenziert. Soziale Arbeit ist dadurch aufgefordert und legitimiert, Bildungsangebote zu entwickeln; insbesondere mit dem Ziel, Bildungsbenachteiligungen zu minimieren.
Wenn Sie daran interessiert sind, sich Grundkenntnisse über die Planung, Durchführung und Evaluation/Reflexion von Bildungsangeboten anzueignen, dann passt Ihr Bedürfnis zu den Zielen der Lehrveranstaltung. Der Schwerpunkt wird in der ersten Hälfte des Seminars auf dem didaktischen Element 'Beziehung' liegen. Wir werden uns mit pädagogischen Beziehungen theoretisch und praktisch auseinandersetzen. Anschließend wenden wir uns der Didaktik als Wissenschaft vom Lehren und Lernen zu; insbesondere der Didaktik für die Soziale Arbeit. Nach der Querwoche stehten praktische Konzeptionen von Bildungsveranstaltungen im Vordergrund. In dieser Sequenz können auch Referate gehalten werden. Eine weitere Prüfungsform ist die Anfertigung einer Hausarbeit.
Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: HIB_103 Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Prof. Dr. Maria Busche-Baumann
BA S Hi/S08/1b Bildung in der Sozialen Arbeit Veranstaltungsdetails
Bilden kann man nur sich selbst. Und dazu braucht's Neugierde und Leidenschaft. Da stellt sich doch die Frage: Kann Soziale Arbeit 'bilden'? Was wird in der Sozialen Arbeit darunter verstanden, was wird getan? Diese Fragen sollen Ausgangspunkt unserer Veranstaltung sein. Die Antworten wollen wir zunächst durch praktische Erkundungen finden. Dazu bilden Sie Arbeitsgruppen, entwickeln einen Fragebogen, wählen Praxiseinrichtungen aus und ziehen Erkundigungen ein und werten diese aus. Im Anschluss daran setzen wir die Ergebnisse in Beziehung zu wissenschaftlichen Bildungsverständnissen in der Sozialen Arbeit. Über weitere zu erarbeitende Schwerpunkte wie politische, digitale, gendersensible, ökologische. ... Bildung können wir uns dann gemeinsam verständigen. Kurzum: mein Ansatz ist handlungsorientiert und partizipativ. Wenn Sie Neugierde, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit mitbringen, sind Sie willkommen.

Wir nutzen das online tool miroboard. Das ist eine kollaborative whiteboard, mit der ich in den letzten Semestern gute Erfahrung gemacht habe.
Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 09.04.2024), Ort: HIB_103 Seminarraum mit Beamer, (Querwoche)
Prof. Dr. Maria Busche-Baumann
BA S Hi/S08/1c Erziehungsstile im Wandel der Zeit und der Milieus, filmisch betrachtet Veranstaltungsdetails
Dokumentationen zeigen anschaulich wie und unter welchen Bedingungen Kinder und Jugendliche erzogen werden, welches Menschenbild und welche daraus abgeleiteten pädagogischen Konzepte ihrer Erziehung zu Grunde liegen, welche Ideale, Werte und Normen vermittelt werden sollen und welche Rahmenbedingungen wie zum Beispiel die Medienentwicklung als eine aktuelle Herausforderung unserer Gesellschaft das Aufwachsen insgesamt prägen.

Anhand einer Reihe von Spiel- und Dokumentarfilmen wird untersucht, wie sich Kindheit und Jugend schwerpunktmäßig in den zurückliegenden 60 Jahren veränderte. Dabei wird einerseits deutlich, welche Bedeutung der jeweilige gesellschaftliche und politische Kontext hat und andererseits wie sich Erziehung in Weiterentwicklung oder Abgrenzung von vorherigen Erziehungsvorstellungen und -praxen verändert hat und wie sich Sozialisationsbedingungen wandelten.

Ein solcher Überblick macht es möglich, die eigene Geschichte, die Hintergründe des eigenen Aufwachsens zu verstehen, das jeweils Besondere verschiedener Generationen und ihrer Lebensumstände zu erkennen sowie das Verhältnis der Generationen zueinander zu verstehen; er sensibilisiert für den historisch-politischen Faktor von Erziehung. Erziehung war nicht immer gleich und sie wird sich weiterentwickeln; ein Prozess an dem zukünftige Pädagog*innen mit-wirken werden.

Dieser mediale Einblick in die neuere Geschichte der Erziehung ist sowohl für diejenigen interessant, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten werden als auch für diejenigen, die in der Arbeit mit Menschen älterer Generationen, deren Lebensgeschichte besser verstehen möchten.

Über das Medium Film werden aufschlussreiche Ergänzungen und Vertiefungen zu literaturbasierten Lehrveranstaltungen gegeben. Auf der medialen Ebene wird im Seminar untersucht, warum zu welcher Zeit, mit welchen filmischen Mitteln eine Auseinandersetzung mit Erziehung erfolgte und wie der Film rezipiert wurde. Im Seminar werden analytische, diskursive und auch unterhaltsame Aspekte miteinander verbunden.
Dienstag: 12:00 - 16:00, wöchentlich (ab 09.04.2024), Ort: HIB_204 Seminarraum mit Beamer und PC
Prof. Dr. Sylvia Oehlmann
BA S Hi/S08/2a Umgang mit Konflikten Veranstaltungsdetails
Die Veranstaltung findet in einer Hälfte des Semesters im Doppelblock statt! Ziel der Veranstaltung ist es, Mediation als Konfliktlösungsverfahren kennenzulernen, um im sozialpädagogischen Alltag erweiterte Strategien für Konfliktlösungen als Lernchance zur Verfügung stellen und nutzen zu können. Dazu wird in der Veranstaltung über eine praktische Annäherung (Rollenspiele) an das Verhandeln die theoretische Grundlage des Harvard-Konzepts vermittelt, um darüber dann theoretische Aspekte der Konflikttheorie zu erarbeiten, die in einer praktischen Erprobung auf die Phasen des Mediationsverfahrens bezogen werden.
Die Veranstaltung enthält in der Theorie z.T. Doppelungen zum Konfliktberatungsseminar von Frau Klüger. Daher sollte die Veranstaltung nicht gewählt werden, wenn man bereits das Konfliktberatungsseminar gewählt hat.
Das Gelingen des Seminars hängt wesentlich von der Motivation der Teilnehmer/innen ab, sich auf fiktive Konfliktsituationen einzulassen und konstruktiv an der Kompetenzentwicklung jedes Mitglieds in der Arbeitsgruppe mitzuarbeiten.
Dienstag: 12:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.06.2024), Ort: HIB_204 Seminarraum mit Beamer und PC
Prof. Dr. Sylvia Oehlmann
BA S Hi/S08/2b Beziehung als Erziehung in der stationären Kinder- und Jugendhilfe Veranstaltungsdetails
Rahmenbedingungen:
Die Veranstaltung findet in der Blockwoche vom Montag, den 22. Juli bis einschließlich Donnerstag, den 25. Juli jeweils von 9.15 – 15.45 Uhr statt. Die Vorbesprechung mit Absprachen zum Seminarablauf und Prüfungsleistungen ist für den Donnerstag, den 4. April von 16.00 – 18.00 Uhr vorgesehen.
Inhalt des Seminars:
Die Erziehung und Betreuung in stationären Wohnformen der Kinder- und Jugendhilfe verlangt eine hohe Professionalität von den Fachkräften. Fundierte pädagogische Handlungskompetenzen sind die Voraussetzung, um die Entwicklung, Selbstbestimmungs- und Beziehungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Fachwissen, Methodenkompetenz und eine professionelle Haltung, mit einem guten Anteil an Selbstfürsorge sind in diesem Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit unabdingbar. In unserer Blockwoche werden wir, neben einem Praxisbesuch, unterschiedliche Aspekte der stationären Kinder- und Jugendhilfe ansprechen (eine Interessenauswahl kann auch im Rahmen der Vorbesprechung getroffen werden):
• Gesetzliche Grundlagen und Leistungsangebote der stationären Erziehungshilfen
• Historische Entwicklungen der Heimerziehung
• Lebenslage Kindheit und Jugend
• Die Bedeutung von Bindungsbeziehungen in der Heimerziehung
• Eltern- und Familienarbeit
• Methodische Vorgehensweisen (z. B. Anti-Agressionstraining/ Gruppenarbeit)
• Sexualität in Heimen und Wohngruppen
• Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung
• Care -Leaving – aus der Jugendhilfe in ein eigenständiges Leben
• Die Notwendigkeit von Teamarbeit und Selbstfürsorge für Mitarbeitende in Wohngruppen
Wir werden uns den Themen möglichst praxisnah und anschaulich annähern. Prüfungsleistung sind Referate oder Hausarbeiten zu oben aufgeführten oder in der Vorbesprechung abgestimmten Themen.
Termine am Donnerstag, 04.04.2024 16:00 - 18:00, Montag, 22.07.2024 - Donnerstag, 25.07.2024 10:00 - 16:00, Ort: HIG_111 Seminarraum mit Beamer, ((St. Ansgar Kinder- und Jugendhilfe, Wiesenstraße 23 e, 31141 Hildesheim)) Birke von Borstel
BA S Hi/S08/2c und BA KP Hi/K12.1/2 Inklusive Bildungssettings Inklusive Bildungssettings Veranstaltungsdetails
Im Seminar geht es um die Zusammenhänge zwischen Beeinträchtigungen, Behinderung und Barri-eren sowie Teilhabe und Inklusion im Kontext von Bildung. Welches Verständnis von Inklusion so-wie Exklusion vertreten wir? Wie entsteht eigentlich Behinderung? Welche Rolle spielen gesell-schaftliche, politische und rechtliche Strukturen? Welche Bedarfe haben Bildungsadressat*innen mit Beeinträchtigung? Wie stehen Normen und Normalisierung, Standardorientierung und die Ori-entierung pädagogischer Interventionen am jeweils individuellen Fähigkeitsspektrum einzelner Kinder und Jugendlicher miteinander im Verhältnis? Wie sind Leistungs- und Kooperationsgedanke miteinander vereinbar? Dies sind Fragen, die sowohl für Kindheitspädagogik als auch die Soziale Arbeit von großer Bedeutung sind.

Diese Fragen bewegen uns in der Auseinandersetzung mit Planung, Gestaltung und Reflexion in-klusiver Bildungssettings – angefangen von der frühen Kindheit und ihren elementaren Bildungs-settings bis ins Erwachsenenalter und dem Übergang in den Beruf. Dafür kooperieren wir mit ein-zelnen Einrichtungen vor Ort und kommen wir mit Expert*innen aus dem Praxisfeld Bildung und mit Absolvent*innen in den fachlichen Austausch.
Donnerstag: 10:00 - 14:00, wöchentlich (ab 11.04.2024), Ort: HIB_214 Seminarraum mit Beamer
Prof. Dr. Karin Cudak