Bereits Ende des 18. Jahrhundert gab es Lesegesellschaften. Im 19. Jahrhundert gab es die Arbeiter-Radio-Bewegung und von einem Offenen Kanal oder Bürger:innen-Radio hat sicher auch jede:r bereits etwas gehört. Die Eltern- und Großeltern-Generation wuchs bereits mit Telefon, Kino und Fernsehen auf. In den 1990er hatten einige bereits den ersten PC und Laptop daheim zu stehen.
Heißt das, dass wir folglich mittlerweile alle digital Natives sind? Mitnichten, oder doch?
Wie sicher bewegen Sie sich in und mit der Medienwelt? Welche Anwendungen nutzen Sie und warum?
Wer begegnet Ihnen wie in den Medien? Wer redet wie über wen? Kommen die Personen selbst zu Wort? Und welche Rolle spielt das (kollektive) Individuum bei der stetigen Wiederholung von Text-, Bild- und somit vermeintlichen Lebenswelten?
Diesen zwei Themenfeldern – der (eigenen und der zu vermittelnden) Medienkompetenz sowie der diversitätsbewussten Medienhinterfragung und -nutzung soll im Rahmen dieses Seminars nachgegangen und von verschiedenen Seiten beleuchtet und diskutiert werden. Dabei stehen die Themenfelder Diversity und Inklusion genauso im Fokus wie die eigene Auseinandersetzung mit Macht und Privilegien.
Wir lernen gemeinsam die verschiedenen Dimensionen der Medienkompetenz(-förderung) kennen, diskutieren und reflektieren diese.
Hierfür schauen wir uns aktuelle Beispiele aus Politik und Medien sowie Onlineauftritte von Sozialen Einrichtungen und generell mediengestützte Angebote an. Auch Fachtexte und Sachliteratur werden als Quellen heran gezogen. Vorgestellte Tools und Methoden werden wir ausprobieren und in im Hinblick ihrer Einsatzmöglichkeiten reflektieren.
Die Beispiele und die Reflexion damit werden wir in einem digitalen Good-Practice, Medien- und Methodenpool sammeln.
Je nach Interesse können schließlich gemeinsam mediengestützte Angebote für Jugendliche und Erwachsene entwickelt werden. Das können Escape Games sein, mit denen sich Erwachsene
Medienkompetenzen erschließen können, kurze Erklärvideos über die politische Situation
Deutschlands für zugewanderte Menschen, ein Podcastformat unter Diversity-Gesichtspunkten, etc.
Dabei steht die Perspektive der Teilnehmenden bzw. Lernenden genauso im Fokus wie die der Durchführenden.
Die kontinuierliche Teilnahme wird ebenso erwartet wie entsprechend zuverlässige Vor- und Nachbereitung der Sitzungen. Als Prüfungsleistung sind Referate entlang des Seminarplans ebenso möglich, wie die Entwicklung mediengestützer Angebote.
Vorläufiger Seminarplan:
15.10.2020 virtuelle Präsenz
Kennenlernen, Ablauf und Vorhaben, Einstieg ins Thema, Interessensabfrage und Möglichkeiten zur Beteiligung
21.10.2020 Arbeitsauftrag
Vertiefung Medienkompetenz und Diversity
28.10.2020 virtuelle Präsenz
Präsentation des Arbeitsauftrages und Diskussion der Fragestellungen
Einstieg: Wer ist sichtbar in den Medien?
04.11.2020 Arbeitsauftrag
Vertiefung: Sichtbarkeit in den Medien (Klischees, Gendersterotype, Rassismus, Klassismus, etc.)
11.11.2020 virtuelle Präsenz
Präsentation des Arbeitsauftrages und Diskussion der Fragestellungen
Einstieg: Mediennutzung und Zugänge
18.11.2020 Arbeitsauftrag
Vertiefung: Mediennutzung und Zugänge (JIM-Studie, Ausschlussfaktoren, etc.)
25.11.2020 virtuelle Präsenz
Präsentation des Arbeitsauftrages und Diskussion der Fragestellungen
Ausblick: – Aufnahme von gewünschten Schwerpunkten
– Wie Klischees und Vorurteile aufbrechen und für mehr Diversität im Umgang mit der
Mediennutzung sorgen? Wie Menschen dabei begleiten?
– Ins eigene Tun kommen
Ich freue mich auf Ihre Teilnahme, auf anregende und spannende Diskussionen!
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Medienkompetenz und Gestaltung digitaler Medien, Diversity (Frau Kirsten Mengewein)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 03.09.2020, 10:00 bis 30.11.2020, 23:59.
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
