Einführung: Ziele, Inhalte - Begriff, Begründungen für Ganztagsschule, Schule und Kinder- und Jugendhilfe: Gleiche Zielgruppen, gleiche Ziele? - Formen von Ganztagsschule, Bildungsverständnis Sozialer Arbeit - Chancen und Grenzen, Nonformale, informelle Bildung in der Ganztagsschule - Beitrag der Schulsozialarbeit, Außerunterrichtliche Angebote - Gestaltungsmöglichkeiten der Schulsozialarbeit, Partizipation an Ganztagsschulen, Ganztagsschule: Keine Zeit für Freizeit?, Schulsozialarbeit an berufsbildender Schule - Aufgabenzuschnitte, Herausforderungen, Gastreferentin: Frau Wyrwoll, E.-Selbert-Schule Hameln, Ganztagsschulen: Zur aktuellen bildungspolitischen Debatte und und Realität, Ganztagsschule: Zur Umsetzung in der Ländern am Beispiel Niedersachsens, Akteure/Akteurinnen in der Ganztagsschule: Zur Kooperation von Sozialpädagog/inn/en und Lehrkräften, Akteure/Akteurinnen in der Ganztagsschule: Zur Kooperation von Sozialpädagog/inn/en und Lehrkräften II, Wirkungen von Ganztagsschulen auf Schüler/innen, Wirkungen von Ganztagsschulen auf Schüler/innen II, Abschluss
Bildung ist mehr als Schule, Lernen mehr als Unterricht, auf Bildungsförderung haben alle Kinder und Jugendlichen ein Recht! Diese und weitere thesenartig zugespitzten Aussagen markieren die seit mehr als fünfzehn Jahren sehr intensiv geführte Diskussion um ein „neues“ Verständnis von Bildung (und Erziehung), eine „neue“ Schule mit dem Ziel, dass die verschiedenen Träger/Organisationen von Bildungsprozessen der Heranwachsenden – Schule, Familie, Kinder- und Jugendhilfe, Kultur, Sport u. a. – optimaler zusammenwirken.
Ganztagsbildung und Ganztagsschule gelten insbesondere als probate Lösungen für die Defizite des deutschen Schulsystems, welche die PISA- und weitere Studien öffentlichkeitswirksam benannt haben. Der Bund hat den Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen mit dem Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ im Zeitraum 2003 bis 2009 mit über 4 Milliarden Euro gefördert. Die konkrete Ausgestaltung des „Projekts Ganztagsschule“ (12. Kinder- und Jugendbericht) verantworten aufgrund der Kulturhoheit die Bundesländer. Ganztagsangebote haben sich im Bundesdurchschnitt enorm entwickelt: Von anfangs 16,3 % (2002) hat sich der Anteil von Ganztagsschulen auf 59,5 % (2014/15) erhöht. In den Bundesländern weist die Ganztagsschulentwicklung dagegen erhebliche Unterschiede auf; 2011 markieren Baden-Württemberg mit 29% und Sachsen mit 97 % Ganztagsschulen die Spannbreite der zahlenmäßigen Entwicklung.
Das Seminar zielt darauf, den Beitrag der Kinder- und Jugendhilfe zu einer „neuen“ Bildung zu thematisieren, bei der es um die Verknüpfung von formellen, nicht-formellen sowie informellen Bildungsprozessen geht. Schulsozialarbeit ist ein zweiter Themenschwerpunkt.
Ausgehend von den Aufgaben und Ressourcen der Kinder- und Jugendhilfe bei der Bildung (und Erziehung) von Kindern und Jugendlichen, den Konzepten „Ganztagsbildung“, „Ganztagsschule“ am Beispiel Niedersachsens sollen Rahmenbedingungen der Kooperation mit dem System Schule analysiert werden: sowohl bisherige „Stolpersteine“ als auch notwendige Strukturen sowie konkrete Umsetzungsschritte für eine produktive Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Gestaltung der Ganztagsschule als „Lern- und Lebensort“.
Abgerundet werden soll das Seminar durch einen Gastvortrag einer sozialpädagogischen Fachkraft an einer Ganztagsschule und/oder durch die Exkursion zu einer Ganztagsschule.
Literatur:
Coelen, Thomas/Otto, Hans-Uwe (Hrsg.) (2008): Grundbegriffe Ganztagsbildung. Das Handbuch. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Coelen, Thomas/Stecher, Ludwig (Hrsg.) (2014): Die Ganztagsschule. Eine Einführung. Weinheim und Basel: Beltz Juventa
Hollenstein, Erich/Nieslony, Frank/Speck, Karsten/Olk, Thomas (Hrsg.) (2017): Handbuch der Schulsozialarbeit. Band 1. Weinheim und Basel: Beltz Juventa
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung mit Passwort: Soziale Arbeit im Kontext Ganztagsschule".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist nur mit Eingabe eines Passworts möglich.
