In der Sozialen Arbeit spielt Biografie in methodischen Reflexionen und in Praxiskonzeptionen eine wichtige Rolle. Sozialarbeiter*innen begegnen in ihrer Praxis Menschen aus fremden Lebenswelten, die geprägt ist durch Erfahrungen des Alltags. Das (Fremd-)Verstehen der Biografien und der damit zusammenhängenden Handlungs- und Deutungsmuster ermöglicht Sozialer Arbeit, die den Alltag bestimmenden Muster des Verstehens und Handelns genauer zu fassen. Auf diese Weise positioniert sich Soziale Arbeit entsprechend ihrem Alltags- und Lebensweltbezug. Dazu wird u. a. Biografieanalyse als Methode der Handlungspraxis genutzt (beispielsweise im Rahmen des Konzepts „Rekonstruktive Soziale Arbeit“), um mehr über die Biografien der Adressat*innen und ihre unterschiedlichen sozialen Wirklichkeiten in der Alltagswelt zu erfahren sowie Lösungen für problematische Lebenslagen zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund werden in dem Seminar den Stellenwert von Biografieforschung und Biografieorientierung im Kontext lebensweltorientierter Sozialer Arbeit herausgearbeitet, autobiografische Erzählungen rekonstruiert und Ansatzpunkte für Biografiearbeit eröffnet.
Nach dem Seminar sind die Studierenden in der Lage,
• die Bedeutsamkeit von Biografieforschung und Biografieorientierung im Kontext praktischer Sozialer Arbeit zu verstehen,
• Biografien anhand von Fallbeispielen zu analysieren und dabei individuelle Probleme in ihrer sozialen und gesellschaftlichen Eingebundenheit sowie eigene Normalitätsvorstellungen zu reflektieren,
• eigene Ansätze zu Problemlagen, Fähigkeiten und Ressourcen der Adressat*innen sowie zu den Bedingungen ihres sozialen Umfeldes und des Hilfekontextes sowie zu Lösungsansätzen zu entwickeln
• und Kompetenzen sowie Reflexionsfähigkeiten für eine professionelle Fallbearbeitung zu entwickeln.
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